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Kreisverband Börde hatte zum alternativen Neujahrsempfang in die Einheitsgemeinde Sülzetal eingeladen Grüne wandern durch die Salzlandschaft

Von Mathias Müller 12.01.2015, 02:14

Der Kreisverband Börde von Bündnis 90/Die Grünen hatte am Sonnabend zu einem alternativen Neujahrsempfang in die Einheitsgemeinde Sülzetal eingeladen. Die Bündnisgrünen wanderten von Sülldorf aus durch die Salzwiesen.

Sülldorf l Das stürmische Wetter am Sonnabend konnte die Bündnisgrünen aus dem Landkreis Börde nicht davon abhalten, ihren alternativen Neujahrsempfang in der Einheitsgemeinde Sülzetal zu veranstalten. Sie trafen sich am Vormittag in Sülldorf. Vom Dorf aus erkundeten die grünen Politiker bei einer Wanderung die Landschaft der Salz- wiesen.

Olaf Wachsmuth aus Klein Wanzleben begrüßte die Teilnehmer der Wanderung im Namen des Kreisverbandes Börde von Bündnis 90/Die Grünen. Unter den Teilnehmern waren Sebastian Lüdecke, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt von Bündnis 90/Die Grünen, und Thomas Schlenker vom Börde-Kreisvorstand. Wachsmuth konnte nicht nur Gäste aus der Börde begrüßen. Auch reisten Bündnisgrüne aus Magdeburg, Bernburg, Helmstedt und Egeln in die Einheitsgemeinde Sülzetal nach Sülldorf, um an der Winterwanderung teilzunehmen.

Wachsmuth machte die Wanderer mit der Route vertraut. Diese führte nach einem Abstecher zur Sülldorfer Kirche zum Salzsee, dann durch die Salzwiesen zu ehemaligen Steinbrüchen bis nach Langenweddingen und zurück zum Ausgangspunkt. Nach der etwa vier Kilometer langen Wanderung setzten sich die Teilnehmer in ihre Autos,um nach Osterweddingen zu fahren. Im Hotel "Zum schwarzen Adler" ließen sie sich Grünkohl schmecken und ließen bei politischen Gesprächen ihren alternativen Neujahrsempfang ausklingen.

Fachkundige Führung hatten die Bündnisgrünen bei ihrer Wanderung durch die Salzwiesen bei Sülldorf durch Katrin Windel von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Börde. Von der Fachfrau erfuhren die Kommunalpolitiker bei ihrem ersten Stopp an einer Informationstafel vor dem Salzsee unter anderem, dass das heutige Naturschutzgebiet der Salzlandschaft eine Fläche von etwa 80 Hektar umfasst und bei der Europäischen Union 1992 als Schutzgebiet angemeldet worden sei.

Der heutige Salzsee bei Sülldorf sei vor Jahren noch völlig verschlammt gewesen und sei renaturiert worden. Der See habe einen Salzgehalt von etwa fünf Prozent. Er und die Landschaft werde vom Wasser aus einer Quelle gespeist, in der der Salzgehalt bei 4,5 Prozent liege. In der Landschaft gehe der Salzgehalt bis auf 16 Prozent nach oben.

Ein Teil der Salzlandschaft bei Sülldorf werde durch eine Rinderzucht bewirtschaftet, was sich vorteilhaft auf den Boden auswirke, der durch die Tiere immer wieder aufgebrochen werde. In der Landschaft gedeihen seltene Pflanzen, wie der Wild- sellerie, die sich hochgradig an den Salzgehalt des Bodens angepasst haben. "Die Salzlandschaft bei Sülldorf ist die flächenmäßig größte im Landkreis Börde", sagte Katrin Windel zu den bündnisgrünen Wanderern.

"Das heutige Wetter zeigt uns, wie wichtig eine wirkungsvolle Umweltpolitik ist", sagte Thomas Schlenker vom bündnisgrünen Kreisvorstand Börde angesichts des Orkans, der im Winter bei mehr als zehn Grad Celsius plus über Deutschland und die Börde hinwegfegte. Deshalb sei es aus seiner Sicht weiterhin wichtig, auf alternative Energien zu setzen, die den weltweiten Ausstoß an Treibhausgasen senken würden. Der Landkreis Börde mit seinen etwa 240 Windkraftanlagen und vielen Photovoltaikanlagen nehme dabei bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Ebenso nehme die Anzahl der Gemeinden im Landkreis Börde zu, die sich energie- autark versorgen würden.

"Diese Entwicklung wollen wir weiterhin politisch unterstützen und fördern", sagte Schlenker. Bündnis 90/Die Grünen sind mit zwei Mitgliedern im Kreistag vertreten. Zusammen mit einem Mitglied der Piratenpartei bilden sie die Fraktion Die Grünen/Piraten.

Auch sind die Bündnisgrünen nach Schlenkers Worten angetreten, die Notwendigkeit der Massentierhaltung zu hinterfragen. Im Fokus steht dabei im Landkreis Börde der geplante Bau einer Hähnchenmastanlage bei Stemmern. Gabriele Siegel von der Bürgerinitiative "Für ein sauberes Sülzetal", die gegen den Bau der Massentierhaltungsanlage ist, nahm an der Wanderung durch die Salzlandschaft bei Sülldorf teil.