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Westliche Börde Holzmasten sorgen für modernes Internet

1100 Haushalte und Betriebe in der Verbandsgemeinde Westliche Börde
haben jetzt die Möglichkeit, mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde durch das
Internet zu surfen. Für die technischen Voraussetzungen hat in den
zurückliegenden zwölf Monaten die Telekom gesorgt.

Von René Döring 31.01.2015, 02:26

Neuwegersleben l Während anderswo Masten für Strom- oder auch Kommunikationsleitungen verschwinden und die Kabel in die Erde gelegt werden, ist jüngst zwischen Neuwegersleben und Gunsleben genau das Gegenteil passiert. Ein Unmenge an neuen Holzmasten ist hier in den zurückliegenden Wochen aufgestellt worden. Masten, die nun einen Kabel von Neuwegersleben nach Gunsleben tragen.

Was oberflächlich ziemlich altmodisch erscheint, ist jedoch ganz moderne Technik. Denn diese Leitung, die mit Hilfe dieser neuen Masten durch das Große Bruch gehievt wird, ist ein Glasfaserkabel. Und das ermöglicht jetzt den Gunsleber Internet-Nutzern, mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde durch das World Wide Web zu surfen.

Für mehr als 1100 Betriebe und Haushalte Breitband

Wobei das moderne Internet-Zeitalter nicht nur in Gunsleben angekommen ist. Ab sofort steht mehr als 1100 Betrieben und Haushalten in der Westlichen Börde eine Internet-Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Denn für die hat die Telekom im Auftrag der Verbandsgemeinde Westliche Börde in den zurückliegenden Monaten mit Hilfe von Fördermitteln aus der EU Glasfaserleitungen verlegt. Meist in die Erde, zwischen Neuwegersleben und Gunsleben aber auch als Oberleitungen.

"Betroffen" von dieser "Internet-Aufrüstung" sind all die Orte in der Westlichen Börde, in denen bisher keine Grundversorgung, sprich keine Internetgeschwindigkeit von mindestens zwei Megabit pro Sekunde zur Verfügung gestanden hat, wie Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker sagt. Und diese Orte waren Gunsleben und Hamersleben in der Gemeinde Am Großen Bruch, Üplingen in der Gemeinde Ausleben sowie Dalldorf, Großalsleben und Krottorf in der Stadt Gröningen.

"Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig funktionieren", wie Telekom-Pressesprecher Georg von Wagner mitteilt: "Um die Bürger und die Unternehmen in diesen sechs Orten mit Breitband zu versorgen, hat die Deutsche Telekom elf Knotenpunkte aufgebaut und fast 27 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt. Damit bietet die Telekom in der Verbandsgemeinde Westliche Börde den Bürgern sowie den Gewerbetreibenden eine wichtige Infrastrukturverbesserung, denn die Breitbandversorgung wird immer mehr zu einem wichtigen Standortfaktor", so von Wagner.

Dass die Internetkabel nach Gunsleben nicht in die Erde gelegt, sondern dorthin viele Masten aufgestellt und die Leitungen damit in den Ort gebracht worden sind, habe nicht zuletzt finanzielle Gründe. "Solche Oberleitungen zu ziehen ist billiger als die Leitungen in die Erde zu verlegen", wie von Wagner sagt.

Schnelles Internet nicht nur in Großstädten

Die Verfügbarkeit von schnellen Internetanschlüssen sei nicht nur in und um Großstädte ein wesentlicher Standortfaktor, wie der Telekom-Pressesprecher weiter feststellt. "Dies wirkt positiv auf die Ansiedlung und den Erhalt von Unternehmen, sowie die Attraktivität des ländlichen Raumes.

"Mit Übertragungsraten von bis zu 50 Megabits pro Sekunde erhalten die Bürger in den genannten Orten der Verbandsgemeinde Westliche Börde Breitbandanbindungen, die es bisher überwiegend nur in Ballungsgebieten gibt", erläutert Joachim Fricke, Projektleiter der Telekom für den Breitbandausbau im Landkreis Börde. "Damit ist eine zukunftsfähige Lösung gefunden worden, die wichtig ist für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den Kommunen in der Verbandsgemeinde und im Landkreis. Auch die ansässigen Unternehmen profitieren von diesem Standortvorteil, denn Breitbandverbindungen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken", so Fricke weiter. Die Kunden in Gröningen, Am Großen Bruch und Ausleben, die von den neuen Geschwindigkeiten profitieren wollen, würden nun selber aktiv werden und ihren Vertrag erweitern oder einen Neuvertrag mit dem Kommunikationsunternehmen schließen müssen.

Nachdem nun in allen Orten der Verbandsgemeinde Westliche Börde die Internet-Grundversorgung gesichert ist, wird in den nächsten Jahren angestrebt, Übertragungsraten von bis zu 50 Megabits flächendeckend anzubieten. Unter Regie des Landkreises ist dafür jüngst eine Machbarkeitsstudie erarbeitet worden.

Als diese Studie Mitte Januar im Landratsamt in Oschersleben den Vertretern der Kommunen des Landkreises vorgestellt worden ist, hatte Theo Struhkamp als Breitband-Beauftragter der Magdeburger Staatskanzlei unter anderem mitgeteilt, dass die EU für eine flächendeckende Breitbandversorgung Fördermittel locker gemacht hat, die es Kommunen unter Verwendung weiterer Kreis-, Landes- und Bundesmittel ermöglichen sollen, den Netzausbau selbst in die Hand zu nehmen.

Zehn Millionen Euro für den Landkreis Börde

Theo Struhkamp sprach davon, dass Sachsen-Anhalt dafür rund 110 Millionen Euro genehmigt wurden. "Ich gehe davon aus, dass der Landkreis Börde aus diesem Topf mit mehr als zehn Millionen Euro bedient werden wird", so Struhkampf in Oschersleben, der den Kommunalvertretern zudem in Aussicht stellte, ihren bisherigen Eigenanteil von 20 Prozent, den sie in den Breitbandausbau im Rahmen des EU-Förderprogramms zu leisten hätten, weiter verringern zu können.