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Seit 20 Jahren gibt die ehemalige Lehrerin Maria Drescher Sportstunden im Altenheim Auch mit "80" gehts nicht in Rente

Von Yvonne Heyer 04.02.2015, 02:29

Eigentlich wollte Maria Drescher mit 80 Jahren in Rente gehen. Doch sie hat noch immer so viel Freude an den Sportstunden mit den Senioren des Hadmersleber Altenheimes, dass der endgültige Ruhestand erst einmal verschoben ist.

Hadmersleben l Gut vier Wochen ist es her, dass Maria Drescher 80 Jahre alt wurde. Dieser runde Geburtstag zieht noch ein anderes Jubiläum nach sich: Seit nunmehr 20 Jahren kommt die ehemalige Sportlehrerin jeden Montag für eine Sportstunde in das Hadmersleber Alten- und Pflegeheim der St. Georg Stiftung. Heimleiterin Cornelia Reichert ist froh, dass sie schon so lange auf eine so engagierte ehrenamtliche Mitstreiterin zählen kann. "Eigentlich hatten wir mal gesagt, dass wir Maria Drescher mit 80 in die Rente schicken. Doch auch wenn sie nun dieses Alter erreicht hat, wir wollen und können auf unsere `Sportlehrerin` einfach noch nicht verzichten", meint Cornelia Reichert.

Maria Drescher denkt auch nach ihrem 80. Geburtstag keineswegs daran, die wöchentlichen Sportstunden im Altenheim an den Nagel zu hängen. "So halte ich mich schließlich selbst fit und außerdem habe ich so viel Spaß daran", berichtet die Hadmersleberin. Als sie vor 20 Jahren nach 42 Berufsjahren dem Lehrerberuf "Tschüss" sagte, stand für Maria Drescher sofort fest, dass sie sich nun im Altenheim engagieren wird. Hier gibt sie übrigens nicht nur Sportstunden, sondern ist auch Mitglied im Stiftungsrat und liest in der Vorweihnachtszeit Geschichten vor.

Sicher, auch bei Maria Drescher melden sich mitunter die Zipperlein des Alters und dann müsse auch mal eine Sportstunde ausfallen. Aber das sind absolute Ausnahmen. "Ich habe am sportlichen Treiben hier im Altenheim so viel Freude. Und die Freude, die mir gegeben wird, gebe ich gern weiter", erzählt die agile Frau. Neben den wöchentlichen Sportstunden hält sie sich mit Radfahren und Seniorentanz fit. "Um die Gartenarbeit nicht zu vergessen", wie sie betont.

Respekt vor der Arbeit des Pflegepersonals

Seit nunmehr 20 Jahren geht sie im Altenheim ein und aus und hat damit auch einen Einblick bekommen, was das Pflegepersonal täglich leistet. "Wieviel öffentliche Kritik hat es schon hinsichtlich der Alten- und Pflegeheime gegeben. Doch welche Schwerstarbeit in den Heimen geleistet wird, darüber spricht niemand. Ich habe sehr viel Respekt vor der Arbeit des Pflegepersonals, die Tag und Nacht, an Sonn- und Feiertagen gemacht werden muss", meint Maria Drescher.

So lange es geht, wird die Sportlehrerin im Unruhestand weiterhin immer montags ihre Sportsachen anziehen und den Weg ins Hadmersleber Altenheim nehmen.

Der endgültige Ruhestand ist für Maria Drescher erst einmal verschoben.