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Remkersleber rufen erneut Arbeitsgruppe ins Leben / Suche nach Freiwilligen hat begonnen Einsatz um Bürgerhaus geht weiter

Von Sabrina Trieger 26.03.2015, 02:18

Das jahrelange Ringen um die Sanierung des Remkersleber Bürgerhauses will einfach kein Ende nehmen. Abgelehnte Fördermittelanträge, Haushaltssperren und eingefrorene Eigenmittel - das Bauprojekt liegt seit sieben Jahren auf Eis. Nun wollen die Remkersleber nicht länger warten und erneut eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen.

Remkersleben l "Seit nun schon sieben Jahren hoffen und warten wir auf die Sanierung des Remkersleber Bürgerhauses", erklärte Ortsbürgermeister Christian Becker Dienstagabend auf der Ortschaftratssitzung. Zwar sei erst Anfang des Jahres die Elektroanlage des Bürgerhauses erneuert sowie Renovierungsarbeiten im Versammlungsraum erledigt worden, dennoch liest sich die Liste der anstehende Bauarbeiten weiterhin ellenlang.

Lang und zäh hat sich bislang auch die Odyssee um die Antragstellung auf Fördermittel gestaltet. Die letzte Absage für das Projekt hatte es laut Becker erst Ende vergangenen Jahres gegeben. "Stand das Bauvorhaben 2014 noch mit 183000 Euro im Haushaltsplan der Stadt, so ist jetzt der Fakt, dass es im aktuellen Haushaltsentwurf gar nicht mehr mit aufgeführt ist", erklärte der Ortschef. "Selbst wenn wir also grünes Licht für Fördermittel bekommen würden, hätten wir kein Geld."

Mit Blick auf das 5,8 Millionen Euro große Haushaltsloch der Stadt sei das auch nicht verwunderlich, meinte er. "Dennoch sollte das Dorfgemeinschaftshaus-Projekt wieder mit in den Haushalt aufgenommen werden."

Aktuell hat die Stadt hierfür abermals Fördergelder über das Leader-Aktionsbündnis beantragt. Das bestätigte gestern auf Anfrage Bauamtsleiter Olaf Küpper. "Für die nächste Förderperiode 2018." Ein Ende der siebenjährigen Warteschleife rückt damit erneut wieder in weite Ferne.

Doch die Remkersleber wollen nicht länger warten und tatenlos zusehen, wie der Zahn der Zeit ungehindert und gefräßig am Denkmal nagt. "Wir sollten selber was bewegen und mit ehrenamtlichen Arbeiten den Verfall stoppen", sagte Becker in Richtung Ortschaftsräte. "Um das Projekt vorantreiben zu können, braucht es Freiwillige aus der Gemeinde, die sich zu einer Arbeitsgruppe, die sich den Ausbau des Bürgerhauses und des Bürgersaals auf die Fahne schreiben, zusammenschließen", sagte er.

"Den Wert des denkmalgeschützten Hauses gilt es schließlich zu erhalten und zu restaurieren."

Das sieht auch Ortschaftsrat Horst Gurack so: "Ich wäre dafür, dass das Sanierungskonzept den Bürgern öffentlich im Rahmen eines Infoabends vorgestellt wird."

Schon vor sieben Jahren gab es eine Arbeitsgruppe

Schon einmal hatte sich in Remkersleben eine Arbeitsgruppe zur Bürgerhaus-Sanierung gegründet.

Eben vor genau sieben Jahren. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Remkersleber vorgenommen, den rund 100 Quadratmeter großen Saal- anbau des 1650 erbauten Bürgerhauses zu entkernen. Der erste Arbeitseinsatz war bereits im Mai 2008 erfolgt. "Dann erfolgte für alle angedachten Arbeiten der Baustopp, um keine Fördermittelanträge zu gefährden", merkt Becker an.

Eigentlich hatten die Remkersleber bereits im März 2009 mit einer Fördermittelzusage gerechnet. Mit jener Absage vom Amt für Flurerneuerung und Forsten (ALFF) waren damals die bereits gesammelten Spendengelder in den maroden Bürgersaal sowie in neue Fenster für den Versammlungsraum gesteckt worden.

Priorität bei jener Sanierung hatte das Dach des Anbaus, das teilweise schon eingefallen war. "Das konnte Dank der Spenden geschlossen werden", erzählt Becker. Offen hingegen stehen hier die Arbeiten um einen neuen Fußboden, Fenster, Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen. Eine Bauzeit von mindestens einem Jahr ist für das gesamte Projekt eingeplant worden. Die Kosten sind für sämtliche Bauabschnitte mit rund 265 000 Euro veranschlagt worden.

Becker erklärt, dass das Interesse für die Nutzung des Bürgerhauses im Ort nach wie vor sehr groß sei. "Aus heutiger Sicht beträgt die künftige Auslastung 100 Prozent. Der Saal wäre wichtig. Nicht nur für Konzerte und Feiern, auch die Kita könnte den Saal künftig für Sport und Spiel nutzen."

Auch die Fassade der Kita muss saniert werden

Apropos Kita. Nicht nur das Dorfgemeinschaftshaus wartet schon seit Jahren vergeblich auf eine Verjüngungskur. Auch an der Kita-Fassade "Zwergenland" herrscht Sanierungsstau. Für die aufwändige Sanierung des maroden Fachwerks hat die Stadtverwaltung Fördermittel über das Stark-III-Programm beantragt.

Laut der Prioritätenliste im Finanzplan der Stadt knapp 220000 Euro. Werden die bewilligt, könnte hier der Startschuss für die Sanierung frühestens 2016 fallen. Insgesamt sollen rund 350000 Euro investiert werden.