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Schädlingsexperten geben Kirche wieder frei Wurm-Einsatz im Zuckerdom beendet

Nach dem zweiten und damit finalen Einsatz der Schädlingsexperten in der Klein Wanzleber Kirche ist hier der Zutritt seit gestern wieder erlaubt. Mit der Bekämpfung von "Holzwurm Co." in den beiden Seitenemporen sollen alle weiteren geplanten Sanierungsarbeiten noch in diesem Jahr beendet werden.

Von Sabrina Trieger 21.04.2015, 03:24

KleinWanzleben l Nach siebenjähriger Bauzeit sollen im Klein Wanzleber Zuckerdom in diesem Jahr die umfangreichen Bau- und Restaurierungsarbeiten abgeschlossen werden. "Für die noch anstehenden Arbeiten haben wir 150000 Euro eingeplant", merkt Knut Freese von der St.-Johannis-Gemeinde an. "Seit 2008 wurde somit rund eine Million Euro in die 1871 erbaute Zuckerdorfkirche gesteckt", fasst Freese die Summen zusammen.

Das Finale um die Rund-um-Kirchensanierung hatten in der vergangenen Woche die Schädlingsbekämpfer eingeläutet. Seit gestern darf die Klein Wanzleber St.-Johannis-Kirche auch wieder betreten werden. Der Rückbau der XXL-Folien-Wandkonstruktionen, die das Team von Schädlingsbekämpfern vor einer Woche vor den beiden Seitenemporen aufgestellt und luftdicht versiegelt hatten, war gestern nach einer ausgiebigen Lüftung des Gotteshauses erfolgt.

"Das gegen den holzfressenden Insektenbefall eingesetzte Gas hinterlässt nach der Lüftung keinerlei Rückstände", hatte Diplom-Ingenieur Marco Müller bereits im vergangenen Jahr, bevor er dem gemeinen Holzwurm und dem gefräßigen Hausbock beim ersten Einsatz mit einem Zellgas (Sulfurylfluorid, Anmerk.d.Red.) den Garaus gemacht hatte, versichert. Im Vorjahr waren bereits neben dem Altar-Schmuckstück auch die Orgelempore sowie die Original-Sitzbänke aus dem Jahr 1871 behandelt worden.

Die Spezialkur für die Seitenemporen war hier bereits nach dem knapp 14000 Euro teuren Ersteinsatz 2014 angekündigt worden, weil sich die Larven des Holzwurms auch hier schon die Holzbalken schmecken lassen hatten. "Mit dem Einsatzplan gegen die holzfressenden Schädlinge in den unterschiedlichen Bereichen der Kirche in zwei getrennten Schritten vorzugehen, ist das Gotteshaus jetzt ,wurmfrei`", erklärt Marco Müller auf Nachfrage. Für den Schädlingsbefund im Dachstuhl erklärt er, dass jener Bereich mit einem chemischen Holzschutzmittel behandelt werden könnte.

"Ab Mai soll dann die letzte Außenwand verfugt sowie die letzten fünf historischen Fenster saniert werden", führt Freese weiter aus.

Der Startschuss für die Innenraumbemalung durch den Restaurator, der einen sandsteinfarbenen Ton verwenden wird, soll voraussichtlich im Juni fallen. Die Malerschmuckarbeiten sollen den prachtvollen Abschluss der Sanierungsarbeiten Ende August bilden.

"Das Kirchenfest mit unserer Partnergemeinde aus Melsungen werden wir am 20. Juni im Kirchgarten feiern. Am 18. Oktober wird unser Zuckerdom dann wieder für den Tag der süßen Tour seine Pforten für alle Besucher öffnen", blättert der Klein Wanzleber im Veranstaltungskalender der Gemeinde.