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Phänomen grüner Kreise Rätselhafter Ring aus Gras im Garten von Gunther Tell

Jetzt hat auch der Bördekreis sein Graskreis-Phänomen. Im Schrebergarten
von Gunther Tell in Harbke ist so ein grüner Ring, wie jüngst mehrfach
im Salzlandkreis entdeckt, ohne äußeres Zutun gewachsen.

Von Ronny Schoof 23.04.2015, 03:19

Harbke l Verdutzt vom Graswuchsmysterium war Gunther Tell schon vor mehreren Wochen, als er seinen Garten am Ortsrand für den Frühling flott machte: "Beim Aufharken des kleinen Rasenstücks ist mir der Kreis aufgefallen. Es war merkwürdig, aber ich habe nichts weiter drauf gegeben. Und als ich nun schon zweimal in der Volksstimme von ähnlichen Graskreisen in der Staßfurter Ecke gelesen habe, dachte ich, ich melde mich mal."

Das Gras ringsum hat im Wuchs mittlerweile schon etwas aufgeholt, doch beim genauen Hinsehen ist der nahezu perfekte, dichter und höher gewachsene Ring deutlich zu erkennen. 50 Zentimeter stark und zwei Meter im Innendurchmesser hat er sich im Schatten eines Apfelbaums und einer Zwetschge ausgebreitet. Gemäht hat Tell bisher noch nicht. Auch habe er weder gesät noch Dünger gestreut oder gewässert. "Ich habe nichts auf der Fläche angestellt, von daher ist mir das ein absolutes Rätsel", sagt der 78-Jährige mit reicher Gartenerfahrung.

Seit 1965 pflegt der ehemalige Harbker Bürgermeister seine Parzelle nahe dem Tagebau/Lappwaldsee. "Dieser Kreis ist jetzt zum ersten Mal aufgetaucht", versichert Tell, "und er scheint hier der einzige seiner Art zu sein." Weder in den umliegenden Gärten noch auf der angrenzenden Pferdekoppel oder dem auf Tells Grundstück zulaufenden Grashügel sind derartige Wuchsformen auszumachen.

Frühere Eingriffe könnten Ursache sein

"Ich habe kein Ahnung, was das hervorrufen könnte, aber es wäre natürlich interessant, wenn sich mal jemand näher damit beschäftigen würde", so Gunther Tell. Im Salzlandkreis hat man nach vermehrter Sichtung solcher Graskreise schon ein wenig Ursachenforschung betrieben und erachtet sogenannte Material-Entnahmegruben als wahrscheinliche Auslöser der Bewuchsanomalie. So vermutet die dortige Untere Denkmalschutzbehörde, dass "solche Gruben durch frühere Eingriffe in den Boden entstanden sein können, eventuell aber auch auf natürliche Art und unter besonderen klimatischen Voraussetzungen". Langfristig veränderliche Faktoren wie die Wasserhaltekapazität des Bodens würden dafür sorgen, dass die Kreise nur punktuell sichtbar sind oder eben auf Jahre hinaus auch gar nicht.