1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Kräuterkost wie bei den Römern

Börde-Museum Kräuterkost wie bei den Römern

In der Reihe "Kräuter im Topf" des Börde-Museums ist schon so manche Überraschung auf Zunge und Gaumen der Besucher gelandet.

Von Hartmut Beyer 01.07.2015, 20:12

Ummendorf l Es waren nicht nur der Zander mit Kräutersauce oder das Pullus numidicus (Numidisches Huhn). Allen Vor- und Nachspeisen folgten anerkennendes Kopfnicken und lobende Worte. Die galten der Museumsleiterin Nadine Panteleon und Mitarbeiterin Sabine Vogel an den Pfannen und Töpfen, besonders aber Linda-Marie Günther, promovierte Althistorikerin an der Ruhr-Universität Bochum, die die Rezepte mitgebracht hatte.

Günter hatte sie nicht selbst ausgedacht, sondern entstammen ihrem Buch "Kochen mit den Römern", in dem sie Rezepte und Geschichten dazu aus der Römerzeit beschreibt. "In der Antike hatte man schon viel mit Kräutern zubereitet, wenig Salz verwendet, und Pfeffer war Luxus", erklärte sie. "Von zehn Zutaten waren bis zu fünf Kräuter, davon wurden variantenreiche Soßen angerichtet." In Ummendorf hatte man natürlich viele Zutaten aus dem eigenen Kräutergarten geholt und Honig vom Ummendorfer Imker Wöhle verwendet.

Während es sich die Besucher während der Kostproben schmecken ließen, gab Professorin Günther noch Auskünfte über seltene oder gar unbekannte Gewürze. Sie berichtete über Essgewohnheiten der Römer, die auf häufigen Partys, zu denen bis zu zehn Gänge gereicht wurden, in der Küche die Sklaven schwitzen ließen. Selten wären dort Frauen zu finden gewesen.