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Berufsorientierung Sebastian Brandt: "Perfekte Entscheidung für mich"

Sebastian Brandt hat seinen Traumjob gefunden - über ein Praktikum im Kinder- und Jugendheim "Hans Löscher" in Wefensleben.

Von Elisabeth von Westarp 17.07.2015, 18:43

Wefensleben l Fußball bolzen, Sandburgen bauen, Tischtennis spielen, Ziegen und Ponys streicheln. Was beinahe klingt wie Urlaub, war vier Wochen lang Sebastian Brandts Arbeitsalltag. Nicht an der Algarve, sondern in der Börde. Nicht für sich selbst, sondern für die Kinder und Jugendlichen, die im Paritätischen Jugendheim "Hans Löscher" leben.

In Wefensleben hat der 18-Jährige einen Monat lang sein ausbildungsbegleitendes Praktikum absolviert. "Die perfekte Entscheidung", sagt er rückblickend. Sebastian möchte Sozialassistent werden. Dies sei sein zweiter Anlauf, die Ausbildung abzuschließen. Beim ersten Versuch lief das Praktikum in einem Kindergarten. Schnell merkte er dort, dass Kleinkinder nicht das Richtige für ihn sind. "Die Konsequenz war für mich damals, die Ausbildung abzubrechen." Ein Fehler, wie er heute einräumt, den er nicht wiederholen will.

Neuer Anlauf, neues Praktikum. Sebastian Brandt, quasi selbst noch jugendlich, sammelte diesmal Arbeitserfahrung im Umgang mit "seiner" Generation. Das liegt ihm. "Er ist mit echter Freude dabei, hat sich schnell eingearbeitet, und die Kids akzeptieren und respektieren ihn. Wir sind froh, in Sebastian so einen engagierten jungen Menschen bei uns gehabt zu haben", sagt Heimleiterin Doreen Krause. Der Gelobte meint: "Mir gefällt besonders, dass wir miteinander bereden, was jeder machen möchte und wir uns dann einigen." Ob das ein Fußballturnier wird oder die größte Sandburg der Welt an dem Nachmittag entsteht, darauf kommt es dem jungen Mann gar nicht so sehr an.

Im zweiten Ausbildungsjahr steht erneut ein Praktikum an, sogar über 20 Wochen. Für Sebastian Brandt steht fest, dass er sich wieder im "Hans Löscher" bewirbt. Und er plant schon ein größeres Projekt, das er dann verwirklichen will: "Viele der Jugendlichen haben bisher keine musikalischen Erfahrungen sammeln können. Deshalb möchte ich mit ihnen musizieren - mit Gitarre, Trommel und Keyboard." Doreen Krause dazu: "Ich bin zuversichtlich dass das klappt." Derzeit seien im Wefensleber Heim zwei Stellen im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes verfügbar.