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Erhabene Werke mit tänzerischer Note

Von Angelika Höde 28.07.2015, 17:12

Harbke l Auch das dritte Konzert im Harbker Orgelsommer 2015 hat zahlreiche Freunde der erhabenen Klänge in die Levinskirche locken können. "Ich freue mich, dass so viele Gäste trotz einer Parallelveranstaltung im Ort gekommen sind", hob Pfarrer Peter Mücksch am Sonntagnachmittag zur Begrüßung an und hieß zugleich den Ehrengast aus Schweden willkommen. Organist Bengt Tribukait (Stockholm) machte auf seiner Deutschland-Tournee für den Harbker Orgelsommer Station in der Schlosskirche. Mücksch versprach ein buntes musikalisches Programm mit lebendiger Musik aus Renaissance und Barock: "Bei kirchlicher Musik denken viele an Choräle, doch wirft man einen Blick in das Gesangbuch, wird man feststellen, dass auch Tanzlieder und Tanzmusik ihren Einzug in die Kirchenmusik gehalten haben."

Neben Werken von Bernardo Storace, William Byrd, Antonio Vivaldi, Heinrich Scheidemann, Bach und Buxtehude hatte Organist Tribukait für sein Konzert auch drei Stücke unbekannter Komponisten ausgesucht, darunter "Estampie" aus der Zeit um 1320. "Musik aus dem 14. Jahrhundert hatten wir in Sankt Levin bislang noch nicht", war dazu von Pfarrer Mücksch zu hören.

Und der Hausherr sollte in seinen einleitenden Worten nicht zu viel versprochen haben. Bengt Tribukait nahm die Musikfreunde mit auf eine heiter-beschwingte Reise und bewies eindrucksvoll, dass die Musik, ob aus dem 14. oder 18. Jahrhundert, längst nicht angestaubt ist. Gerade bei den mit tänzerischen Elementen versetzten Stücken wippte zwischen den Bänken so mancher Fuß freudig im Takt.

Der lang anhaltende Applaus der Zuhörer zeigte, dass Tribukait sich nahtlos in die Reihe der begeisternden Orgelsommerorganisten eingefügt hatte, indem er genau den Nerv des Publikums traf. Neben dem obligatorischen Strauß aus Pastors Garten gab es für den 51-jährigen Stockholmer auch eine erneute Einladung nach Harbke. "Sie haben uns mit der Registratur der Stücke die Vielfalt in unserer Orgel bei einem ganz wunderbaren Konzert gezeigt", so der sichtlich zufriedene Pfarrer. Mücksch, wie auch die Gäste, die dem Vollblut-Organisten, Pianisten und Cembalisten persönlich dankten, wünschten Tribukait einen weiterhin erfolgreichen Aufenthalt in Deutschland.