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Feierstunde für die achten Klassen anlässlich der Jugendweihe in der Sekundarschule Sülzetal / Festrednerin Ines Becker: "Erwachsen wird man nicht über Nacht"

Von Constanze Arendt 23.05.2011, 04:41

Im festlichen Rahmen wurden am Sonnabend 32 Mädchen und Jungen in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen - in der Aula der eigenen Schule. Es war die erste Jugendweihe, die in der neuen Sekundarschule Sülzetal stattfand. Als Organisator für die beiden Veranstaltungen fühlte sich das Akkordeon- orchester Oschersleben verantwortlich.

Langenweddingen. Die Idee, die Organisation und Ausgestaltung der Jugendweihefeier im Sülzetal in die Hände des Oschersleber Akkordeon- orchesters zu geben, stammte von Martina Köhler. Sie ist nicht nur Klassenleiterin der Klasse 8b, sondern spielt auch in dem Orchester mit. "Als ich den Schülern den Vorschlag machte, die Jugendweihe so durchzuführen, stieß das auf Zustimmung", sagte sie.

Nachdem das Akkordeon- orchester mehrere Lieder gespielt hatte, erinnerte sich Ines Becker, Verbandsgemeindebürgermeisterin der Verbandsgemeinde Westliche Börde, an die Zeit, als ihre beiden Kinder sich auf die Jugendweihe vorbereiteten. Als Festrednerin konnte sie sich vorstellen, dass auch die Mädchen und Jungen aus dem Sülzetal lange überlegt hatten, was sie anziehen, wie die Frisur am besten sitzt oder ob sie in den hohen Schuhen laufen können. "Ihr habt es gemeistert und sitzt jetzt schick vor mir", so Ines Becker, die den Schülern auch die Aufregung ansah.

Sie wies in ihrer Rede die Schüler darauf hin, dass man nicht über Nacht erwachsen wird, aber sie jetzt durchaus beginnen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Sie sollten die Gelegenheit nutzen, ihr Leben selbst zu gestalten und sich nicht in eine passive Rolle drängen lassen. "Ich wünsche Euch Kraft, schwierige Situationen zu meistern, wünsche Euch, dass man Euch achtet. Lebt nach Euren eigenen Regeln, aber achtet auch die der Gesellschaft", sagte die Festrednerin, für die es auch dazu gehört, Fehler im Leben zu machen. Aus Fehlern könne man lernen, man sollte einen Fehler aber nicht zweimal machen.

In ihrer Festrede vergaß Ines Becker aber auch die Eltern und Großeltern nicht. Für sie sei der Tag der Jugendweihe ein Anlass zum Erinnern. Sie würden sich an die Geburt, den ersten Schritt, die Einschulung erinnern, aber auch Fragen an die Zukunft stellen. Wird das Leben unseres Kindes glücklich verlaufen? Für die Festrednerin war klar, dass die Eltern und Großeltern immer für ihre Kinder beziehungsweise Enkelkinder da sein werden - egal wie alt sie sind. Deshalb ermutigte sie die jungen Menschen auch, den Tag der Jugendweihe zu nutzen, Danke zu sagen.

Doch zunächst wurden die Mädchen und Jungen offiziell in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Für jeden gehörte ein persönlicher Sinnspruch dazu, der ihnen wichtige Ratschläge für die Zukunft mit auf den Weg gab.