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Förderverein hat die Heimatstube im alten Speicher liebevoll hergerichtet Jedes Ausstellungsstück ist ein Teil Hemsdorfer Geschichte

Von Constanze Arendt 25.05.2011, 04:31

Die 740-jährige Geschichte des Ortsteils Hemsdorf hat einiges zu bieten. Zahlreiche Zeugen der Vergangenheit hat der Förderverein "Kulturhaus" Hemsdorf für heutige und spätere Generationen im Speicher zusammengetragen. Peter Assel vom Förderverein lässt Interessenten gern an der Geschichte des Ortes teilhaben und führt sie auch zur Schrotequelle in Feldmanns Garten.

Hemsdorf. Die Anfänge der Heimatstube im alten Speicher von Hemsdorf sind auch schon wieder ein Stück Geschichte des Ortes. 2003 hat der Förderverein den Speicher gekauft, und schon im darauffolgenden Jahr wurde mit dem Ausbau des Gebäudes begonnen. Viele Bilder, die heute in die Dauerausstellung im Obergeschoss integriert sind, erzählen davon, wie viel Handarbeit die Vereinsmitglieder und fleißige Helfer investiert haben. Peter Assel erinnert sich noch lebhaft, wie Skeptiker damals sagten: "Ihr seid verrückt, wenn Ihr das ausbauen wollt."

Glücklicherweise gab es aber auch viele, die an das Vorhaben glaubten, sodass der Förderverein heute ein wahres Schmuckstückchen vorweisen kann, hinter dessen Türen es viel zu entdecken gibt. Die Ställe von einst sind heute ein riesiger Versammlungsraum und Saal geworden. "Der Tresen ist aus echten Eisenbahnschwellen gebaut", erzählt Peter Assel.

Im oberen Stockwerk wird die Geschichte lebendig. Viele alte Dokumente, wie beispielsweise Bilder von der Schrote, die ihren Ursprung an der Quelle in Hemsdorf hat, Zeitungsausschnitte von der 735-Jahr-Feier im Jahre 2006, aber auch Bilder vom früheren Leben in Hemsdorf, von den Gasthöfen, der Feuerwehr und sogar die Urkunde von der vermutlich ersten Erwähnung des Ortes im Jahre 1271, sind hier zu sehen. "Angefangen hat alles 1983/84 mit diesem Schreiben, das Hieronimus Napoleon an einen Hemsdorfer geschickt hat", zeigt Peter Assel auf ein Dokument, das unter Glas aufbewahrt wird. Es liegt gleich neben einer Schulrolle, in der die Schüler von 1912 bis 1962 eingetragen worden sind, und anderen Dokumenten mit Seltenheitswert.

Aber auch zahlreiche Utensilien, die in der Landwirtschaft, im Handwerk und im Haushalt zum Einsatz kamen, sind zu sehen. "99 Prozent der Teile, die hier gezeigt werden, sind aus Hemsdorf", so Peter Assel, der sich freut, dass jetzt auch viele nach ihren Besuchen in der Heimatstube weitere Leihgaben zur Verfügung stellen. So wächst der Fundus stetig - auch in der benachbarten DDR-Ausstellung, die der Förderverein ebenso eingerichtet hat. "Mein Traum ist es, das für die Nachwelt zu erhalten", sagt Assel.

Wer sich selbst einmal in der Heimatstube im alten Speicher umsehen möchte, sollte sich Pfingstsonntag, den 11. Juni, vormerken. Ab 15 Uhr lädt der Förderverein "Kulturhaus" Hemsdorf traditionell zum Tag der offenen Tür ein. Während des Kaffeetrinkens zwischen 15 und 18 Uhr spielt "Akkordeon-Klaus" aus Blumenberg, im Anschluss fordert die Diskothek "Meteor" zum Tanz auf. "An diesem Tag sind alle Räumlichkeiten für die Besucher geöffnet", sagt Peter Assel. Zur Belustigung für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgestellt, und für das leibliche Wohl aller Gäste wird natürlich auch gesorgt.

Eine Führung, zum Beispiel für Schulklassen, Vereine oder andere Gruppen, kann aber auch zu anderen Zeiten in Anspruch genommen werden. Ein Anruf bei Peter Assel unter der Nummer (039206)52411 genügt. Und wer möchte, der kann bei einem Rundgang auch gern die Schrotequelle in Feldmanns Garten kennen lernen.