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Sozialausschuss fordert, Änderungen zu überdenken Öffnungszeiten der Bibliotheken sind besucherunfreundlich

Von Yvonne Heyer 22.03.2012, 04:10

Der Sozialausschuss kritisierte die besucherunfreundlichen neuen Öffnungszeiten der Bibliotheken im Sülzetal. Noch nicht klar ist, ob und für welche Grundschule Fördermittel beantragt werden sollen. Darüber berät der Gemeinderat am nächsten Dienstag.

Langenweddingen l Die Bibliotheken im Sülzetal haben neue Öffnungszeiten, geöffnet wird zu anderen Zeiten und kürzer als bisher. Die Bibliothekarin der Gemeinde bekam im Zuge der Umstrukturierung der Verwaltung und der Umsetzung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes neue Aufgaben in der Verwaltung.

Ganz frisch hängt ein Zettel im Flur des Langenweddinger Bürgerhauses, wo sich auch die Bibliothek des Ortes befindet. Somit konnten sich die Mitglieder des Sozialausschusses und Gäste selbst ein Bild von den neuen Öffnungszeiten machen: "Neue Öffnungszeiten ab 19. März: donnerstags von 9 bis 15 Uhr" ist auf besagtem Zettel zu lesen. "Wer soll zu diesen Zeiten die Bibliothek nutzen können? Die arbeitende Bevölkerung jedenfalls nicht. Dann können wir die Bibliothek auch gleich dicht machen", meint Langenweddingens Ortsbürgermeisterin und Vorsitzende des Sozialausschusses, Jutta Spurek. Doch nicht nur die Öffnungszeiten der Langenweddinger Bibliothek geben Anlass zur Kritik. In Altenweddingen öffnet die Bibliothek nicht mehr dienstags, sondern mittwochs von 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Damit wurden die Öffnungzeiten den neuen Sprechzeiten des Bürgerbüros und des Ortbürgermeisters angepasst. Diese Sprechzeiten sind genauso bürgerunfreundlich. Seit einigen Wochen ist das Bürgerbüro immer mittwochs von 13 bis 16 Uhr geöffnet. "Wer von der arbeitenden Bevölkerung kann noch die Sprechstunde oder die Bibliothek nutzen?", hatte der Ortschaftsrat gefragt und Nachbesserungen von der Verwaltung gefordert.

"Die Bibliothek muss mindestens über 17 Uhr hinaus geöffnet sein. Dafür muss eine Lösung gefunden werden", machte Jutta Spurek gegenüber der Hauptamtsleiterin Elke Kagelmann-Ayszoll im Sozialausschuss deutlich. Jutta Spurek kritisierte auch das Agieren der Verwaltung. "Warum werde ich als Ortsbürgermeisterin über derartige Dinge nicht informiert und muss selbst nur über den ausgehängten Zettel erfahren, wie sich die Öffnungszeiten der Bibliothek geändert haben."

Breiten Raum in der Diskussion nahm im Sozialausschuss die Grundschul-Problematik und die nun veröffentlichte Förderrichtlinie für "Stark-III" ein.

Sondersitzung des Gemeinderates

Der Sozialauschuss gab die Empfehlung, Fördermittel für die Sanierung der Osterweddinger Grundschule zu beantragen und damit oberste Priorität zu geben. Die Diskussion um die Fördermittel und um mögliche Projekte wurde schließlich im Hauptausschuss am Dienstagabend weitergeführt. Einhellig stellten die Mitglieder beider Ausschüsse fest, dass die Zeit sehr drängt. Bereits am 11. Mai müssten die nötigen Unterlagen im Finanzministerium sein. Vorher aber sind sie beim Landkreis einzureichen. "Haben wir denn nun tatsächlich fertige Projekte, die wir nur aus der Schublade holen müssen?" Diese Frage der Ausschussmitglieder ließ sich nicht einfach beantworten. Für die Osterweddinger Grundschule gäbe es alte Projekte aus der Zeit von Stark II, doch die müssten überarbeitet werden. Vorher aber sollte sich der Gemeinderat einig sein, was er überhaupt will: Ein neues Mehrzweckgebäude mit Hort und Aula für die Grundschule Osterweddingen?

Da die Zeit so sehr drängt, wurde im Hauptausschuss vorgeschlagen, eine Sondersitzung des Gemeinderates einzuberufen. Diese soll am 27. März stattfinden.