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Verbandsgemeinde Seehausen schafft zwischen Krüden und Geestgottberg Tatsachen Brücke dicht, bevor das Kind im Aland liegt

Von Ralf Franke 10.10.2013, 03:07

Die Krüdener und Geestgottberger verfügten mit der Alandstraße lange über eine komfortable Abkürzung als Alternative zur B189. Weil die Krugseebrücke endgültig gesperrt wurde, ist der Bypass für eine nicht absehbare Zeit Geschichte.

Krüden/Geestgottberg l Die Krugseebrücke über den Aland, die Krüden und Geestgottberg sozusagen auf dem kurzen Dienstweg miteinander verbindet, ist schon länger gesperrt (wir berichteten). Weil die Alandquerung aber trotz der Gefahr, die von dem maroden Bauwerk ausgeht, weiter genutzt wurde, ließ die Verbandsgemeinde Seehausen die Brückenzufahrten an der Alandstraße jetzt mit schweren Betonteilen sperren. Ein Durchkommen - auf eigene Gefahr - gibt es nur noch für Fußgänger und Zweiradfahrer.

Gutachten ließ keinen Raum für Alternativen

Entscheidender Auslöser war das angekündigte Brückengutachten, zu dem die Baulastträger, in dem Fall die Kommune, ohnehin alle sechs Jahre verpflichtet sind, das wegen der offensichtlichen Baumängel der eigenwilligen Beton-, Stahl- und Holz-Konstruktion aber vorgezogen wurde, so Seehausens Bauamtsleiter Guido Mertens auf Nachfrage der Volksstimme. Das Ergebnis habe er in der vergangenen Woche wegen der Brisanz schon fernmündlich bekommen und sei gezwungen gewesen, sofort zu reagieren, weil Gefahr im Verzug war, so der Fachmann.

Um über die Zukunft der Brücke Entscheidungen zu treffen, müsse erst einmal auf die ausführliche Begründung gewartet werden. Wenn die mit einer bezahlbaren Reparaturempfehlung aufwartet, könnten vielleicht noch in diesem Jahr Mittel aus dem Topf Straßenunterhaltung freigemacht werden, lässt Mertens etwas Hoffnung aufkommen. Bezahlbar hieße zum Beispiel, dass "nur" die Bohlen über den Eisenträgern zu ersetzen sind.

Wer wäre für einen Neubau zuständig?

Je höher die zu erwartende Investition, um so komplizierter das weitere Prozedere. Eine dauerhafte Sperrung, die nur mit einem Neubau zu umgehen sein würde, wäre derzeit demnach die schlechteste Nachricht. Zumal sich die Kommune dann fragen müsste, ob sie für die Investition, die bei der Spannbreite der Brücke auf jeden Fall im sechsstelligen Bereich liegen dürfte, überhaupt noch zuständig ist. Denn die Brücke an der gut dreieinhalb Kilometer langen Alandstraße soll im Zuge der geplanten Autobahnverlängerung ohnehin neu gebaut werden. Nur steht zum einen bislang nicht fest, wann die A 14 wirklich gebaut wird. Zum anderen ist offen, ob und wie die Straße dann umgewidmet, sprich aufgewertet wird und damit aus dem Zuständigkeitsbereich der Gemeinde verschwindet.