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Dreikönigstag im Gemeinderaum St. Petri Christen nehmen sich Zeit zum Singen und Erzählen

Von Astrid Mathis 08.01.2011, 05:24

Seehausen. "Für viele ist Weihnachten schon vorbei. Wir sind noch mittendrin", stellte am Donnerstagnachmittag die Pfarrerin Almut Riemann fest. Im Gemeindehaus St. Petri hatte sie am Dreikönigstag zur Weihnachtsfeier eingeladen. Christel Glosse und Dr. Jürgen Jahnke vom Gemeindekirchenrat zündeten die Kerzen am Baum an. "Jeder bringt was mit, und das ist schön", bemerkte Christel Glosse. "Jetzt hat auch jeder mehr Zeit", sagte die Pfarrerin, "die Betriebs- und Schulweihnachtsfeiern sind vorbei." Bald füllte sich der Raum. Die Kinder Emily Preuschoff, Levi und Matthias Netal unterstützten ihre Eltern mit Blockflöte und Klarinette und ließen Lieder zu Epiphanias erklingen. Spontan fand sich auch der Kirchenchor unter der Leitung von Friedemann Nitsch für einen Kurzauftritt ein. "Wir wollen heute Zeit haben zu singen, zu erzählen und uns zu stärken", begann Almut Riemann ihre Andacht. An diesem Tag brachten die heiligen drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke vor das Kind Jesus. "Unter einem guten Stern" – unter dieses Motto hatte die Pfarrerin ihre Andacht gestellt. Sie erzählte von den drei Königen, dass sie Magier aus dem Osten seien, die sich durch Sterne in Bewegung setzten. "Wir wünschen uns oft einen Stern, der uns den Weg weist", sagte Riemann. Doch oft ginge es uns so wie den Königen – als sie kommen, ist der Stern uninteressant, er war nur Wegweiser, das Ziel war etwas anderes, wie Jesus in der Krippe. "Wichtig ist der Aufbruch, wenn er auch ins Ungewisse führt", ermutigte Almut Riemann, "um Chancen im Leben zu entdecken." Der zweite Gedanke, den sie mitgab, war: auf Gottes Wort hören, einmal wieder in der Bibel lesen, die Orientierung und Lebenshilfe sein kann. Als dritten Wegweiser nannte sie, sich wie die heiligen drei Könige zu freuen, und als vierten, Gott zu huldigen wie sie, einmal Dank zu sagen für das, was war. Die Weisen hatten das Kostbarste gegeben. "Was ist das Beste, das wir geben können?" fragte die Pfarrerin in den Raum und gab selbst die Antwort: "Zeit – vielleicht auch, um sich aufzumachen zu Leuten, die einsamer sind als wir."

Nach der Andacht war die Kaffeerunde eröffnet. Und ganz traditionell hatte sich Almut Riemann wieder ein paar Rätsel einfallen lassen. So galt es, Teekesselchen-Begriffe zu erraten sowie Gewürze und Melodien von Spieluhren zu erkennen.