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Kannenberger Siegmund Tappe kämpft für funktionierende Sirene auf seinem Speicherdach "Ein Stück Sicherheit für die Einwohner"

Von Andreas Puls 15.01.2014, 02:17

Siegmund Tappe aus Kannenberg bemüht sich seit Jahren intensiv um die fachgerechte Verlegung einer Stromleitung, damit die Sirene auf dem Dach seiner Scheune ordnungsgemäß betrieben werden kann - bisher erfolglos. Aber eine funktionstüchtige Sirene in dem Ort ist aus Sicht des Kannenbergers sehr wichtig.

Kannenberg l "Die Sirene in Kannenberg stellt seit mehreren Jahren ein Problem dar", berichtet Siegmund Tappe gegenüber der Volksstimme. Das Gerät aus DDR-Zeiten sei früher gegenüber seinem Hof, auf dem ehemaligen Gutshaus von Kannenberg, installiert gewesen. "Doch seit das Gebäude komplett leersteht, wurde dort auch der Strom abgeklemmt. Auf mein Bemühen hin wurde die Sirene auf dem Dach meines Speichers installiert und sie funktionierte auch eine Zeitlang", erläutert der Kannenberger weiter.

Stromversorgung vor drei Jahren gekappt

Die Stromversorgung der Sirene sei seinerzeit noch über das zum Tappehof gehörende benachbarte Scheunengebäude verlaufen. Dieses sei jedoch zwischenzeitlich veräußert worden. Der Pächter beziehungsweise neue Eigentümer der Scheune habe dann vor drei Jahren die Stromversorgung gekappt.

Über die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, so Tappe, habe er sich um Klärungsgespräche bemüht, die jedoch nicht zustande gekommen seien. Eines sei erst kurz vor dem vereinbarten Termin abgesagt worden. Die Stromversorgung werde mittlerweile mit einer provisorischen Leitung von seinem Wohnhaus aus abgesichert. Doch das entspreche nicht der Vorschrift. Tappe: "Klar ist aber, dass es so nicht bleiben kann. Es muss eine Stromleitung durch eine Fachfirma verlegt werden, damit die Sirene sicher funktioniert. Und darum bemühe ich mich seither intensiv - leider ohne Erfolg." Wie Tappe ausführt, habe er unter anderem mehrfach mit dem Landkreis Stendal und sogar mit dem Landrat persönlich sowie mit der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck gesprochen. Auch der eigentlich zuständige Bürgermeister der Gemeinde Iden sei informiert. Von verschiedenen Seiten sei ihm eine Lösung des Problems versprochen worden, aber es habe sich nichts getan.

"Oder hat man uns hier schon abgeschrieben?"

Siegmund Tappe

"Mir ist natürlich bewusst, dass heute die Feuerwehrleute digital informiert werden. Abgesehen davon, dass es in Kannenberg möglicherweise ohnehin keinen aktiven Kameraden mehr gibt. Aber ich halte eine funktionierende Sirene in unserem Ort trotzdem für sehr wichtig. Falls es hier im Ort tatsächlich mal brennt und die Sirene heult, ist das ein Achtungszeichen für die Einwohner. Eine Sirene ist ein Stück Sicherheit", meint Tappe. "Oder hat man uns hier in Kannenberg schon abgeschrieben, will man den Ort bald zusammenschieben? Ich erwarte von den Verantwortlichen, dass eine Lösung gefunden wird." Tappe erinnert in diesem Zusammenhang an mehrere Brände, die es in den vergangenen Jahrzehnten in Kannenberg gegeben habe - drei davon allein in den 1970er Jahren.

Wie Idens Bürgermeister Norbert Kuhlmann auf Nachfrage der Volksstimme ausführt, sei die Kannenberger Sirene mit Zustimmung des Landkreises Stendal außer Betrieb genommen worden.

"Die Kosten müssen im Rahmen bleiben"

Norbert Kuhlmann

Auslöser sei gewesen, dass der Strom vom jetzigen Eigentümer des Nachbargebäudes von Tappes Speicher abgestellt worden sei. "Meines Wissens geschah das, weil Strom nicht nur für den Betrieb der Sirene verbraucht worden war. Herr Tappe erwartet, dass die Stromleitung von seinem Haus zum Speichergebäude auf Kosten der Gemeinde verlegt wird. Aber die Gemeinde ist nicht bereit, dem nachzukommen.

Wir können keine private Stromleitung für Herrn Tappe verlegen." Wie Kuhlmann weiter erläutert, gebe es zwei Möglichkeiten zur Lösung des Problems: "Entweder Herr Tappe verlegt die Stromleitung auf eigene Kosten oder die Sirene wird umgesetzt auf das Dach des Eigentümers des Nachbargebäudes. In dem Falle, dass die Sirene bei Herrn Tappe wieder in Betrieb ginge, würde er die jährliche, allerdings geringe Aufwandsentschädigung erhalten."

Im Übrigen, ergänzt Idens Bürgermeister, habe die Gemeinde die Auskunft vom Landkreis Stendal erhalten, dass in Kannenberg keine Sirene betrieben werden muss. Es gebe auch andere Ortsteile ohne Sirene. Kuhlmann abschließend: "Die Gemeinde Iden ist nicht abgeneigt, das Sirenenproblem in Kannenberg zu lösen. Aber die Kosten müssen im Rahmen bleiben."