1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Kritische Töne zur vorgegebenen Abschussquote

Hegering Biesegrund Flessau zeigte seine Trophäen / Wanderpokal nahm Norbert Bünger entgegen Kritische Töne zur vorgegebenen Abschussquote

Von Ingo Gutsche 10.03.2014, 02:23

Die 43 Mitglieder des Hegerings Biesegrund Flessau blickten am Freitagabend auf das zu Ende gehende Jagdjahr zurück und vergaben Pokale.

Flessau l In der Statistik des Jagdjahres 2013/14 verbuchten die Jäger des Hegerings Biesegrund Flessau 270 Stück Rehwild. Damit lag diese Zahl über der der Vorjahre. Allerdings wurde die vorgegebene Abschussquote nicht erreicht. Hegering-Vorsitzender Jürgen Böhm hat kein Verständnis für die Erhöhung der Zahlen beim Rehwild, kritisiert die Behörde, die "sich mit den Hegeringen absprechen sollte. Schließlich kennt keiner das Revier besser als wir".

Der Abschussplan beim Rehwild wird für das aktuelle Jagdjahr, das am 31. März enden wird, ausgesetzt. Darüber informierte Dieter Smyrek, Vorsitzender der Jägerschaft Osterburg, der die Jäger des Hegerings für ihre Trophäen beglückwünschte. Seit mehreren Monaten gab es zu diesem Thema Diskussionen mit der Unteren und Oberen Jagdbehörde, wie er ausführte. Einerseits hätte es drei harte Winter in Folge gegeben, andererseits hätte auch das Hochwasser im Sommer dazu beigetragen, dass Rehe und Kitze ertranken.

Der strenge Winter machte sich auch beim Schwarzwild bemerkbar. "Es ist deutlich weniger geworden", bilanzierte Böhm. 25 Schwarzkittel wurden erlegt. Die Abschuss-Zahlen der Füchse (139) und Waschbären (237) sind dagegen etwa identisch geblieben.

Stolz präsentierten die Waidmänner in der Gaststätte Bauermeister ihre Trophäen. "Wir sind sehr zufrieden damit", betonte Reinhard Reck, der die Auswertung vornahm. Darunter befanden sich 85 Rehböcke, zwei Damwild-Spießer und eine Keiler-Trophäe.

"Man sollte den Wolf bejagen können"

Mit einem Perücken-Bock befand sich auch eine Seltenheit unter den Jagdtrophäen. Das Tier, bei dem die Knochensubstanz des Geweihs wuchert, kann aufgrund einer Krankheit kein einwandfreies Geweih bilden. Ihre Treffgenauigkeit stellen die Jäger aus den zwölf Revieren, die insgesamt eine Fläche von 7500 Hektar hegen und pflegen, nicht nur bei der Jagd unter Beweis. Sondern auch in Gladigau und Seehausen. Die Besten wurden zur Jahreshauptversammlung am Freitagabend geehrt. Beim Tontaubenschießen in Gladigau, bei dem 18 Schützen des Hegerings teilnahmen, zeichnete sich Torsten Schulze als erfolgreichster aus. Beim Schießen auf der Seehäuser Anlage erreichte Christian Dupke die meisten Punkte - und nahm ebenfalls einen Pokal entgegen.

Der Wanderpokal, eine Saufeder, ging an Norbert Bünger. Diese besondere Ehrung wird dem zuteil, der auf das beste Gesamtergebnis beider Schieß-Veranstaltungen verweisen kann. Auch in diesem Jahr gehen die beiden internen Wettkämpfe über die Bühne. Die Veranstaltung in Seehausen findet am 24. Mai, die in Gladigau am 30. August statt.

Jürgen Böhm nahm auch zum Wolf Stellung. Dass die Diskussion zwischen Naturschutz- und Jagdbehörde von der Naturschutzseite "so aggressiv geführt wird", kann er nicht nachvollziehen und erntete den Applaus der Jäger. "Die Jäger waren schon immer für den Wolf. Man sollte ihn auch bejagen können, aber mit Sinn und Verstand."

Der Hegering Biesegrund Flessau ist von der Mitgliederzahl her einer der stärksten im Landkreis Stendal.