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Hannelore Stoll und Klaus-Joachim Kuhs stellen zum dritten Mal in Osterburg aus / Etwa 80 Exponate können besichtigt werden Künstler zeigen im Kreismuseum ihre Faszination für Bäume

11.03.2014, 01:21

Osterburg (fsc) l "Faszination Bäume" haben Hannelore Stoll und Klaus-Joachim Kuhs ihre Ausstellung betitelt, die in ihrem Beisein am Sonntag im Kreismuseum Osterburg eröffnet wurde. Zirka 80 Exponate - aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Sachobjekte in Holz - an den Wänden und in Vitrinen zogen die Blicke der Besucher auf sich. Man kam mit den Künstlern vom Wuster Damm, wo sie am Waldrand ihr Domizil und die Motive für ihre künstlerische Arbeit direkt vor der Haustür haben, locker ins Gespräch.

"Unsere Umgebung ist Wald, Feld und Flur, und die Natur hält viele faszinierende Kuriositäten bereit, man muss nur gewillt und in der Lage sein sie zu sehen", sagte Hannelore Stoll, Jahrgang 1941, der Volksstimme. "Bestimmte Bäume, beispielsweise, sind Symbole für die Jahreszeiten: Der Kirschbaum mit reicher Blütenpracht symbolisiert das Frühjahr, der Schatten spendende Nussbaum den Sommer, die Birke als Kontrast zur Kiefer den Herbst und die Eiche, die ohne Laub ihre ganze Pracht und Figur darstellt, den Winter. Zwischen den Bildern an den Wänden entdeckt man Gedichte zu den Bäumen, die von Luise Winkelmann aus Jerichow stammen. Über die Eiche schrieb die 92-Jährige unter anderem: ,Majestätisch am Platze auf starkem Stamm die Siebenbrüdereiche wurzelt ...` Und der Buche widmet sie lyrische Zeilen wie ,Zartes Gespinst der Blätter wie flatternde Mädchenkleider im Buchenhain.`"

Künstlerisch aufbereitetes Totholz, Studien zu Flächenkompositionen in Kiefernholz mit Jahresringen und Astansätzen, der Druck eines Fraßbildes vom Borkenkäfer, erstaunliche Fotografien von Bäumen wie in einem Märchenwald, fließende Farbübergänge der Aquarelle und bizarr wirkende Kohlearbeiten zeugen von der künstlerischen Verbundenheit des Ehepaares mit der Umwelt, eben mit der Faszination der Bäume. Kuhs nannte die Fotos mit Verweis auf die 350 Jahre alte Linde im Havelberger Forst und die bekannten Ivenacker Eichen "Abbilder der Realität aus der Natur". Ein Baum offenbare viele Wunder, sagte er. "Er reagiert auf jede Belastung seiner Umwelt; seine Gestalt ist gewissermaßen seine Autobiografie."

Oft waren die Künstler, die ihre Fähigkeiten in Kursen von Profis unter anderem in Worpswede und Rostock vertieft haben, mit dem Skizzenblock unterwegs, zum Beispiel auf dem Darß, im Krumker Park, in den Colbitzer Linden und auf der Buga in Schwerin, in den heimatlichen Dörfern und Refugien. Die Ergebnisse waren bisher in vielen Ausstellungen zu sehen. In Osterburg ist es nach Illustrationen zu Werken von Fritz Hagen anlässlich dessen 95. Geburtstag und "Auf den Spuren von Theodor Fontane" ihre dritte Exposition, und "es wird vielleicht auch nicht die letzte sein", hoffte Museumschef Frank Hoche. Und: "Bei der Vorbereitung der Ausstellung hat es sich herausgestellt, dass Klaus-Joachim Kuhs eine besondere Beziehung zu unserer Stadt hat: Er ist gebürtiger Osterburger."