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Mitarbeiter der Straßenmeisterei Osterburg müssen am ersten Tag des Jahres früh raus Auf Silvester-Raclette folgt Streueinsatz am Neujahrstag

Von Volker Langner 03.01.2011, 05:27

Während die letzten Silvesterpartygäste am Neujahrsmorgen feucht-fröhlich beschwingt den Heimweg antreten, eine verspätete Rakete gen Himmel zischt und in der guten Stube noch eine Flasche Sekt geköpft wird, geht Burghard Schönfeld auf Kontrollfahrt.

Osterburg. 1. Januar, es ist kurz nach 4 Uhr. Schmutzige Schneehügel türmen sich am Straßenrand; Eiskristalle lassen die Fahrbahn glänzen. "Einige Straßenabschnitte sind spiegelglatt", schätzt Burghard Schönfeld ein. Der Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei Osterburg ist früh am Neujahrstag unterwegs, um den Straßenzustand zu prüfen. Der 56-Jährige hat Bereitschaftsdienst, und seine Tour führt ihn unter anderem nach Krevese, in Richtung Bismark und nach Dequede. Seine Entscheidung: Die Kollegen der Straßenmeisterei müssen raus. Mit fünf Fahrzeugen, um Salz gegen die Glätte zu streuen.

Mit dem Einsatz zum Start ins neue Jahr kann Schönfeld gut leben. "Das gehört nun mal zum Job, ist aber kein Problem. Dafür hatte ich zu Weihnachten frei", erzählt der Osterburger, der schon so manchen harten Winter erlebt und damit auch schon während anderer Festtage Dienst geschoben hat.

Gemütlich machte es sich Schönfeld am Silvesterabend dennoch. Daheim mit seiner Frau und der Familie seiner Tochter sowie mit Raclette. Alkohol war natürlich tabu. "Die Arbeit hat Vorrang", stellt der Mitarbeiter der Straßenmeisterei klar.

Die Osterburger Meisterei, neben Tangermünde eine von zweien im Landkreis Stendal, zeichnet für 225 Kilometer Kreisstraßen verantwortlich. In den vergangenen Wochen bedeutete dies vor allem, Schnee von der Fahrbahn zu schieben und sie abzustumpfen sowie sie von umgestürzten Bäumen und abgeknickten Ästen zu befreien.

"In den letzten Tagen haben wir aber kein Salz mehr gestreut, weil die Lieferung recht schleppend läuft. Das Salz, das wir noch haben, heben wir für den Notfall auf", berichtet Schönfeld und verweist auf Eisregen und Blitzeis. Den beschert nun der erste Tag des Jahres.

Während des Schneeeinsatzes können Schönfeld und seine Kollegen schon ihre Arbeit im Frühjahr und Sommer erahnen: Schneebruch beseitigen und Straßen flicken. "Das Wetter setzt den mächtig Straßen zu. Ich denke, wir bekommen es mit vielen Schlaglöchern zu tun", blickt er voraus.

Aber erst einmal gilt es, Schnee und Eis Einhalt zu gebieten. Da gibt es reichlich zu tun. Dennoch meint Burghard Schönfeld: "Der Winter hat für mich auch seine schönen Seiten – wenn ich nicht arbeiten muss." Und er erzählt von Ausflügen ins Erzgebirge und nach Thüringen, bei denen er auf Skiern durch die weiße Landschaft glitt.