1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Straathofs Schweinemast-Pläne stinken dem Landkreis

Stendaler Kreisverwaltung verweigert die Zustimmung für Verdreifachung der Anlage in Wasmerslage Straathofs Schweinemast-Pläne stinken dem Landkreis

26.04.2014, 01:19

Stendal/Wasmerslage l Die umstrittenen Pläne des niederländischen Großmastbetreibers Adriaan Straathof in Wasmerslage waren am Donnerstag auch Thema im Stendaler Kreistag. Nach dem derzeitigen Stand möchte der Großagrarier die Kapazität der Schweinemastanlage in Wasmerslage von derzeit rund 10 000 Tieren auf 29 400 erhöhen. Der Landkreis hat gegen dieses Vorhaben vielfache Bedenken angemeldet, erklärte Landrat Carsten Wulfänger am Donnerstag vor den Mitgliedern des Kreistages.

So habe die Kreisverwaltung etliche Nachforderungen. Unter anderem wegen der Belastungen durch Gülle, Niederschlagswasser, Lärm und Luftbelästigung habe der Landkreis in seiner Stellungnahme seine Zustimmung verweigert.

"Das Landesverwaltungsamt muss über den Antrag entscheiden", stellte der Landrat klar. Vier Ställe seien vorhanden. Sieben weitere, die vormals für die Putenmast genutzt worden sind, sollen hinzukommen. Doch hierfür sei ein Antrag erforderlich. Dessen Unterlagen liegen nach Wulfängers Informationen indes nicht vollständig vor.

Nach der öffentlichen Auslegung der Pläne vor einigen Wochen wird es am 7. Mai eine öffentliche Erörterung des Vorhabens in Osterburg geben, kündigte Wulfänger an.

Wolfgang März (Landwirte für die Region) berichtete, dass nach seinen Informationen der Straathof-Antrag nur vier Tage vor Inkraftreten der neuen Bauordnung eingereicht worden sei. Da er unvollständig ist, müsste er nach dem neuen Baugesetzbuch behandelt werden, meinte er. Wulfänger entgegnete, dass dies ebenfalls eine Frage sei, deren Entscheidung beim Landesverwaltungsamt liege.

Das Thema in den Kreistag gebracht hatte der FDP-Kreistagspolitiker Michael Kühn. Ihm waren erste Antworten der Verwaltung Anfang April zu "kryptisch" gewesen: "Ich bin selber Betroffener und Nachbar von 3000 Ferkeln in Stendaler Haferbreite und weiß somit, wie lebendiges Schnitzel sinkt."