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Altmärker wollen mit israelischer Stadt weiter in Kontakt bleiben Osterburger besuchen Meitar

Von Nico Maß 06.05.2014, 03:21

Osterburg/Meitar l Seit etwa einem Jahr kursieren in Osterburg Gedankenspiele um eine mögliche Verbindung der Biesestadt zum israelischen Meitar. Bürgermeister Nico Schulz, der seit 2009 regelmäßig Israel besucht und nahezu jährlich Reisen in das Land organisiert, hatte die am Rand der Negev-Wüste gelegene Stadt 2013 kennengelernt. Dort war er unter anderem von seinem Amtskollegen Ben-Gera von dem Wunsch der Meitarer nach einem Austausch mit einer deutschen Kommune unterrichtet worden.

Chaim Noll las bei den Literaturtagen

Schulz griff die Anregung gern auf und verlor sie auch in den Monaten danach nicht aus dem Blick. So luden die Altmärker den in Meitar lebenden Autor Chaim Noll (Sohn des deutschen Schriftstellers Friedrich Noll) zu einer Lesung im Rahmen der Osterburger Literaturtage ein.

Während einer Gruppenreise im April dieses Jahres nach Israel, die von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert wurde und unter anderem nach Jerusalem, dem Holocaust-Museumskomplex Yad Washem oder Jericho führte, steuerten die Biesestädter erneut Meitar an. Dort traf die diesmal vom Stadtratsvorsitzenden Matthias Köberle geführte Gruppe unter anderem mit Bürgermeister Ben-Gera und Chaim Noll zusammen. Sie erfuhren viel Wissenswertes über eine Stadt, die rund 8000 Einwohner besitzt und eine erstaunliche Entwicklung erfährt. Meitar, im Umfeld der Großstadt Beerscheba gelegen, wurde erst 1980 gegründet. "40 Prozent der Einwohner sind 18 oder jünger", sagte Nico Schulz.

Die Bevölkerung wachse, das gelte auch für die Infrastruktur. So profitiere der Ort auch von einem Autobahn-Neubau. Ben-Gera habe sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Route direkt an Meitar vorbei führe. "Ein dringendes Anliegen war zudem die Einrichtung eines eigenen Gymnasiums, das jetzt vor der Eröffnung steht", berichtete Matthias Köberle.

Eben diese neue Bildungsstätte haben die Osterburger bei der Vertiefung möglicher Kontakte zuallererst im Blick.

Biesestädter denken an Jugendaustausch

Denn den Biesestädtern schwebt perspektivisch ein Jugendaustausch vor. "Es wäre eine tolle Sache, wenn der zustande kommen würde", sagte Nico Schulz. Der Gesprächsfaden mit Meitar soll jedenfalls nicht abreißen und könnte 2015 durch eine erneute persönliche Begegnung noch ein Stück weit fester geknüpft werden. Denn für 2015 plant Ben-Gera einen Deutschland-Besuch. Nicht ausgeschlossen, dass der Meitarer Bürgermeister im Rahmen dieser Reise auch einen Abstecher nach Osterburg unternimmt.