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Altmärkischer Heimatbund verständigt sich beim Neujahrsempfang über 2011er Vorhaben Heimatfreunde ehren Tangermünder Forscher Wilhelm Zahn

Von Frank Schmarsow 25.01.2011, 04:25

Osterburg. Traditionell zu Beginn eines neuen Jahres trafen sich die Mitglieder des Altmärkischen Heimatbundes zum Gedankenaustausch und Ausblick auf Vorhaben für 2011. Diesmal hatte der Vorstand in den "Dörpschen Krug" nach Gladigau eingeladen. Vorsitzender Norbert Lazay begrüßte unter anderem den Geschäftsführer des Landesheimatbundes, Dr. Jörn Weinert, und die Landtagsabgeordneten Tilman Tögel (SPD) und Nico Schulz (CDU).

Musikalisch-literarische Kostproben boten als Einstieg in die Beratung die Mitglieder des Clubs Altmärkischer Autoren. Danuta Ahrends, Helga Albert – wie nicht anders zu erwarten "up Platt", Thomas Stein und Edgar Kraul warteten mit Geschichten, Gedichten, einem Dialog und Liedern auf. Da berichtete Helga Albert über einen überraschenden Besuch einer Blaumeise zur Winterszeit im Wohnzimmer und über eine Radpartie "öwer Land". Danuta Ahrends gab unter anderem eine Frühlingsgeschichte von "Fräulein Herz und Herrn Verstand" zum Besten. Es folgte mit ihr und Thomas Stein ein amüsanter Dialog zwischen Liebeserklärung und Mittagessen. Er und Edgar Kraul besangen die Liebe und andere Alltäglichkeiten. Alles hatte, wenn man so will, mit Heimatliebe und Heimatverständnis zu tun, so dass Lazay feststellte: "Wir waren gut beraten, sie zu dieser Veranstaltung einzuladen."

Gladigau sei durch das Dorftheater landesweit bekannt geworden, sagte Weinert. "Tradition und Heimatliebe nehmen immer Bezug auf Begebenheiten in der Gegenwart. Es lohnt sich zurückzudenken, wie unsere Vorfahren mit den Ereignissen ihrer Zeit umzugehen wussten. Sie haben das oftmals unter schwierigeren Verhältnissen tun müssen. Bürgerliches Engagement ist heute genauso wie früher gefragt. Zum Beispiel in der Bewahrung alter Traditionen und in der Denkmalpflege. Beim gemeinsamen Gestalten der Heimat ist der Altmärkische Heimatbund ein verlässlicher Partner aller, denen das am Herzen liegt", so Weinert. Die Zusammenarbeit mit dem Landesheimatbund sei immer sehr intensiv gewesen. "Wir haben gute Kontakte und viele schöne gemeinsame Erlebnisse gehabt", bestätigte Lazay.

Tögel sagte, dass der Altmärkische Heimatbund wesentlichen Anteil habe, "dass sich in der Altmark ein ausgeprägtes Heimatverständnis entwickelt hat, das andere Regionen nicht haben".

Dorftheater feiert im März Premiere

Auf seine starke Heimatbindung wies Schulz hin, als er betonte: "Wir Schulzes sind eine der ältesten Familien in Krumke. Die Heimatliebe hat Bedeutung und Funktion für den Zusammenhalt in den Städten und Dörfern. Die Zentralisierung nimmt immer mehr Einfluss auf die Lebensgestaltung. Nur durch Geschlossenheit können wir unsere Identität bewahren."

Vom 13. bis 15. Mai wird das Altmärkische Heimatfest in Arneburg stattfinden. Arne Könnecke, Vorsitzender des Arneburger Heimatvereins, gab einen schon ziemlich detaillierten Überblick über den Ablauf. Er machte auch darauf aufmerksam, dass die "Kleinste Galerie Arneburg" am 16.Februar ihren 30. Geburtstag feiert.

Horst Bannehr vom Dorftheater Gladigau informierte über das neue Stück ,Immer werrer nachts Klock veer’. "Es wird länger als die bisherigen sein; die Proben laufen auf Hochtouren. Die Zuschauer lernen auch einige neue Darsteller kennen. Premiere wird im März sein. Wir werden den Termin des Kartenverkaufs rechtzeitig bekanntgegeben. Telefonische Bestellungen werden nicht entegengenommen; berücksichtigt wird nur, wer persönlich zum Vorverkauf erscheint", stellte er ausdrücklich fest.

Exkursion zu Kirchen in der Westaltmark

Lazay gab einen kurzen Ausblick auf Veranstaltungen in diesem Jahr. "Jetzt formieren sich im Land Brandenburg die Vorbereitungen von Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag des Preußenkönigs Friedrich des Großen im kommenden Jahr. Am 17. August dieses Jahres ist sein 225. Todestag. Wir werden eine Exkursion nach Potsdam anbieten", kündigte er an.

Am 9. April ist eine Ehrung Wilhelm Zahns, des einstigen Tangermünder Oberpfarrers und Heimatforschers vorgesehen. Zahn hatte sich unter anderem mit Geschehnissen des 30-jährigen Krieges und Wüstungen in der Altmark beschäftigt. Ob es eine eigene Veranstaltung geben wird, stehe noch nicht fest, sagte Norbert Lazay.

Für den 14. September ist eine Exkursion durch die westliche Altmark mit dem Schwerpunkt Kirchenbauten geplant. Am 12. November wird der Altmärkische Heimatbund seine Jahreshauptversammlung durchführen. Mehrere Publikationen in der Reihe "Altmark in Geschichte und Gegenwart" sind derzeit in Arbeit, unter anderem eine zur Historie der Elbfähren, und eine über die Colbitz-Letzlinger Heide, die bis zum Altmärkischen Heimatfest fertig sein sollen, stellte Lazay in Aussicht.