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Ludmilla Quack übt regelmäßig mit Gruppen in der Volkssolidarität und im Betreuten Wohnen Erxlebenerin singt nicht nur im Chor

Von Frank Schmarsiw 09.08.2014, 01:24

Ludmilla Quack freut sich im August über den Blumenstrauß des Monats. Die Erxlebenerin, die vor wenigen Tagen ihr 75. Lebensjahr vollendete, bringt sich seit Jahrzehnten in die Chorarbeit der Region ein.

Erxleben l Sie leitet die Singegruppe der Osterburger Volkssolidarität. Und alle vier Wochen trifft sich die Erxlebenerin mit sangesfreudigen Mietern des Betreuten Wohnens im DRK-Altenheim. Auch diese Singegruppe, in der mehrere Mitglieder über 90 Jahre alt sind, wird von ihr betreut. Wesentlich öfter jedoch kommt der Erxlebener Frauenchor zusammen; ein eingetragener Verein unter der musikalischen Leitung von Elke Osterloth, dessen Vorstandsvorsitz Ludmilla Quack inne hat.

In diesem Ensemble hat Ludmilla Quack ihre feste Position, hat neben der Sopranstimme auch das gesprochene Wort. Denn meistens moderiert sie das Programm des Chores und findet verbindende Poesie zwischen den Liedern. Das zeigt, dass ihr die Klassiker nicht fremd sind. Warum auch nicht, schließlich ist sie Lehrerin von Profession. Ein Beruf, von dem sie heute sagt: "Er hat mir viel Freude gemacht. Ich war mit Leib und Seele Lehrerin und würde es wieder werden." Als Erinnerung habe sie noch alte Lehrpläne aufgehoben, merkte sie schmunzelnd an.

Das Licht der Welt erblickte Ludmilla Quack 1939 im mährischen Brünn. Als Sechsjährige kam sie mit ihrer Mutter in die Altmark. Zuerst lebte sie in Gagel. "Dort bin ich auch bis zur sechsten Klasse zur Schule gegangen, in der siebenten und achten Klasse in Lückstedt. Von 1954 bis 1958 lernte ich an der Erweiterten Oberschule in Osterburg, machte dort das Abitur."

Als Grundschullehrerin unterrichtete Ludmilla Quack zuerst in Königsmark. Das Lehrpensum war weit gefächert: Lesen, Schreiben, Rechnen, Zeichnen und Musik. Ab 1961 lehrte sie an verschiedenen Schulen, unter anderem in Erxleben, wo sie irgendwann sesshaft wurde, wieder in Königsmark und nach der Wende zunächst an der Grundschule Hainstraße in Osterburg. "Mein letztes Dienstjahr 1998/99 erlebte ich wieder in Erxleben. Und dann wurde ich Rentnerin."

Seit ihrer Schulzeit in Lückstedt, hat sie stets in Chören mitgesungen, seit 1969 im Verein mit den Erxlebener Frauen.

Zur Singegruppe der Volkssolidarität sei sie 1999 durch die damalige Leiterin der Begegnungsstätte, Ute Hoffmann, gekommen. "Sie hat mich damals angesprochen, ob ich nicht Frauen, die singen möchten, anleiten könnte. Ich habe nicht lange überlegt und zugesagt. Damals war ich die jüngste. Ich habe den Frauen gesagt, wir wollen kein Chor sein, an den hohe Erwartungen geknüpft werden. Sondern wir singen hier zur Freude. Und das ist so geblieben. Erfreulich ist, dass einige Frauen zu uns gefunden haben, die jünger sind als ich." Sie singe gern mit den Frauen in der Begegnungsstätte und auch mit den Senioren im Betreuten Wohnen, erzählt die 75-Jährige. "Und ich hoffe, dass ich es noch eine Weile machen kann", fügte sie hinzu.

Ludmilla Quack hat zwei Kinder, Tochter Kerstin und Sohn André. Die haben für drei Enkelkinder gesorgt. "Zu allen habe ich einen tollen Kontakt. Sie sind immer für die Mutter und Großmutter da, auch die Schwiegerkinder. Und das macht mir immer wieder Freude." Die habe sie auch an einem guten Buch und ihrem Garten. Sie zieht Gemüse und erntet Obst für den eigenen Verbrauch, hat Blumen gern und schmückt mit ihnen ihre gemütliche Wohnung. Nun ist ein großer Strauß der Volksstimme dazu gekommen.