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Kleinkunstfestival wartet zum 18. Mal mit Kultur in Kirchen, Schulen und Gemeindehäusern auf "Grenzgänger" bringen Märchen mit

Von Doreen Schulze 27.08.2014, 03:19

Am Freitag dieser Woche wird das 18. Kleinkunstfestival Grenzgänger in Magdeburg in der Pauluskirche eröffnet. Auch in Arneburg-Goldbeck finden im Rahmen dieses Kulturprojektes Veranstaltungen statt - so in Iden und Goldbeck. In Werben ist an diesem Sonntag bereits der regionale Auftakt.

Goldbeck/Iden/Werben l Das diesjährige Grenzgänger-Kleinkunstfestival bringt Kammermusik und Märchen in die Orte der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck. "Resonanzen" aus Barock, Klassik und Moderne lässt bereits am Sonntag, 31. August, der Kammerchor Lilienfelder Cantorei Berlin in der Johanniskirche in Werben erklingen. Beginn ist um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden zur Deckung der Fahrtkosten der Künstler gebeten.

Kammerkonzert am Sonntagnachmittag

Neben Werken der Großmeister Leonhard Lechner und Heinrich Schütz klingt einmal mehr Rainer Maria Rilke auf - 2014 im Auftragswerk des jungen Regensburger Komponisten Jonathan Brell, der dem Rilkeschen Versmaß eine sublim impressionistische Lautung gibt. Mit Stücken namhafter Komponisten zeigt die der Lilienfelder Cantorei ihre Auseinandersetzung mit dem Choral und dem Lied, dabei ist Johann Sebastian Bach ebenso präsent wie der Berliner Komponist Frank Schwemmer, der dem Liedgut aus des Knaben Wunderhorn keck und behutsam neue Gewänder geschneidert hat.

2013 übertrug Deutschlandradio Kultur das Jubiläumskonzert des Kammerchors mit Uraufführungen von Thomas Jennefelt und Frank Schwemmer aus der Friedenskirche Potsdam Sanssouci und sendete zusätzlich ein halbstündiges Porträt der Lilienfelder Cantorei Berlin über ihre Vorreiterrolle bei der Pflege zeitgenössischer a cappella Musik. Die Lilienfelder Cantorei ist Mitglied des "Verbandes Deutscher KonzertChöre" (VDKC).

Märchenhaft geht es im Oktober in Werben, Goldbeck und Iden weiter. Erzählkünstler Gerhard P. Bosche bringt "Märchen und Geschichten aus aller Welt", ein Familienprogramm, mit. Am 16. Oktober ist er damit in Goldbeck zu Gast. Ab 17 Uhr begrüßt er große und kleine Gäste im Gemeindehaus der Kirchengemeinde. Das selbe Programm zeigt er bereits am 13. Oktober im Hoftheater in Werben, Beginn ist um 15 Uhr, sowie am 15. Oktober im kommunalen Gemeindehaus in Iden. Dort geht es um 15.30 Uhr los.

Geschichten aus alter Zeit und aus allen Kulturen

Gerhard P. Bosche, Jahrgang 1954, liebt Märchen schon seit seinen Kindertagen. "Als begeisterter Vorleser suchte er immer wieder nach neuen Inspirationen und entdeckte schließlich die Ausbildung zum Märchenerzähler bei Jana Raile. Die Zuhörer durch das Erzählen in Ihre eigene Welt zu führen und so Raum für Fantasie zu schaffen, sieht er als seine Aufgabe. Beim Erzählen liebt er den direkten Kontakt zu den Zuhörern, der auch spontane Anmerkungen möglich macht. Mit Schmunzeln und Augenzwinkern führt er ins Reich der Worte und Bilder. Seine warme Stimme erfüllt den Saal und öffnet neue Perspektiven", heißt es in der Ankündigung des Grenzgänger-Vereins. Heiterkeit spricht aus Bosches Körper, Leichtigkeit schwingt in seiner Bewegung. Ihm sitzt der Schalk in den Augen, sie blitzen und sprühen voller Tatendrang. Gerhard P. Bosche garantiert lebendiges Erzählen mit Witz und Charme.

Und noch mit einem weiteren Programm begeistert Bosche sein Publikum. Am 15. Oktober ist er in der Grundschule Iden zu Gast. Ab 10 Uhr heißt es "Märchen und Lieder der Indianer". Neben Indianermärchen, die er fantasievoll erzählt, hören die Kinder Gesänge der amerikanischen Ureinwohner.

Kirchen als Ort der Kultur und Begegnung entdecken

Der Verein Grenzgänger setzt sich mit seinen seit 1997 stattfindenden Grenzgängerfestivals dafür ein, dass Kirchen und das Gemeindeleben wieder ins Licht einer breiten Öffentlichkeit rücken. Die Kirchen der Region werden durch die Veranstaltungen des Kleinkunstfestivals auch für sonst Außenstehende als Raum der Begegnung entdeckt und erlebt. Sie werden als Orte empfunden, wo sich Generationen treffen. So wird das Interesse geweckt, Kirchen zu erhalten. Eine weitere Zielstellung des Vereins ist es, dass die Kunst in ihrer gesamten Vielfalt einen Raum erhält, soweit dies mit der Bestimmung eines sakralen Baus in Übereinstimmung steht.

Im Zuge des alljährlichen Grenzgängerfestivals organisieren die Vereinsmitglieder Auftritte von Künstlern der verschiedensten Genres. Die Veranstaltungen setzen weniger auf Althergebrachtes, vielmehr sollen sie neugierig auf Neues machen. Hierdurch soll erreicht werden, dass sich noch mehr Menschen eingeladen fühlen. Um jedem die Möglichkeit zu geben, sich die Kleinkunstdarstellungen anzusehen, sind die Veranstaltungen meist eintrittsfrei. Das Kleinkunstfestival wird finanziell unterstützt vom Land Sachsen-Anhalt, von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt sowie von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.