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Gemeinderat kann sich mit der Verordnung des Landkreises zum LSG nicht anfreunden Wische gegen Wische-Schutzgebiet

Von Ingo Gutsche 10.09.2014, 03:21

Der Gemeinderat Altmärkische Wische spricht sich gegen die Ausweisung großer Flächen der Wische als Landschaftsschutzgebiet (LSG) aus.

Falkenberg l Das Landschaftsschutzgebiet soll auf circa 21000 Hektar ausgewiesen werden. Der besonders landschaftliche Charakter und die Bewahrung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaftsräume soll unter anderem durch die Freihaltung des Gebietes von einer unangepassten Bebauung, beispielsweise von Windkraftanlagen, und die Verhinderung landschaftszerstörender Flächeninanspruchnahmen gesichert werden, so heißt es in der Verordung des Landkreises. Die Kommunalpolitiker der Altmärkischen Wische, die am Montagabend im Falkenberger Dorfgemeinschaftshaus berieten, können sich mit der Verordnung nicht anfreunden und sprachen sich mehrheitlich gegen diese aus.

Ein Grund: "Die einzigartige Kulturlandschaft wurde von den Landwirten und den hier lebenden Bürgern geprägt und geformt", betont Wische-Bürgermeister Karsten Reinhardt. Das Gremium möchte sich diese Angelegenheit jedoch nicht zu einfach machen; mit der Stellungnahme gegen das geplante Vorhaben sollen Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Dazu bildet der Rat eine Arbeitsgruppe, die das Nein zum geplanten Schutzgebiet aussagefähig begründen will.

Bürgermeister verhängt Haushaltssperre

Etwas säuerlich aufgestoßen sind den Räten der Gemeinde Altmärkische Wische die Flächen der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) in der Gemarkung Iden, die nicht dem Schutzstatus angehören und aus der Verordnung herausgenommen seien. Die Frage nach dem "Warum" müsse geklärt werden. Und außerdem könnten in einem Landschaftsschutzgebiet die Flächen nicht durch die geplante B 190n zerschnitten werden.

Kritisch betrachtet der Gemeinderat zudem die Entwicklung des eigenen Haushalts, der sich aufgrund der Erhöhungen der Umlagen an Verbandsgemeinde und Landkreis und der in den Vorjahren abgenommenen Landeszuweisungen in der Konsolidierung befindet. Karsten Reinhardt und "seine" Mannschaft können es in keinster Weise nachvollziehen, dass das Land die Besonderheiten in der Wische nicht berücksichtigt und die Messzahlen nach den Einwohnern berechnet.

Dabei gebe es in Sachsen-Anhalt "keine ähnlich schwach strukturierte Gemeinde wie unsere", so Reinhardt. Auf 70 Quadrat Kilometer Fläche leben keine 1000 Einwohner. Reinhardt verhängte eine Haushaltssperre. "Die Kommunalaufsicht ist die Person, die uns vorschreibt, wie wir zu handeln haben."