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Wirtschaftsausschuss der Hansestadt gegen das LSG Sorge um strengere Regeln

12.09.2014, 01:15

Schönberg (wsc) l Am Montagabend tagte der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Soziales und Kultur der Hansestadt Seehausen in Schönberg.

Als Hauptpunkt konnte die Beschlussfassung zu der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet (LSG) Altmärkische Wische angesehen werden. Neben einer Befürwortung für die Ausweisung des LSG durch den Bürgermeister Detlef Neumann zeigten die weiteren sechs anwesenden Mitglieder und die drei berufenen Personen eine ablehnende beziehungsweise abwartende Haltung zu diesem Punkt.

Einige ihrer Argumente lassen sich kurz zusammenfassen. Die Wische ist eine alte Kulturlandschaft, die von den Landwirten geschaffen wurde und gepflegt wird. Bewirtschaftungseinschränkungen und Restriktionen für Um- und Neubau landwirtschaftlicher Infrastruktur können zu gravierenden und existenzbedrohenden Hemmnissen nicht nur für die Agrarwirtschaft führen. Von einer funktionierenden Landwirtschaft hängen gerade im Landkreis Stendal nicht nur die Nahrungsmittelversorgung, sondern auch viele damit im Zusammenhang stehende Arbeitsplätze und Steuereinnahmen ab.

"Supergrünes Gebiet"

Neben strengen Bauverboten dürften in einem Landschaftsschutzgebiet auch keine Obstplantagen, Gartenlauben, Garagen oder Schwimmbecken gebaut werden und die Boden-beziehungsweise Grundstückspreise würden an Wert verlieren. Betont wurde in der Diskussion auch, dass die Ausweisung eines LSG den jetzigen Zustand festschreibt und keiner weiß, welche Bedingungen für eine funktionierende Landwirtschaft in 20 Jahren gelten.

Auch an die Gefahr, dass es durch verminderte Räumungsarbeiten in den Gräben und Flüssen zu einer verstärkten Vernässung mit Folgen von Wasser in den Kellern kommen könnte, wurde hingewiesen. "Wir sind ein supergrünes Gebiet, aber grüner als grün brauchen wir nicht zu werden", so zwei Landwirte im Anschluss an den öffentlichen Teil, in dem sie aber nicht zu Wort kommen durften. Der Bürgermeister empfahl, ihre Bedenken schriftlich einzureichen. Der Beschluss wurde mit einer Ja-Stimme, zwei Enthaltungen und 4 Nein-Stimmen abgeschmettert.