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Nach dem Rücktritt von Frank Hoedt als Wehrleiter wächst unter den Plätzer Kameraden die Unzufriedenheit Bürger sorgen sich um Brandschutz

Von Andreas Puls 16.10.2014, 03:16

Während der Sitzung des Verbandsgemeinderates am 1. September gab Frank Hoedt, Wehrleiter von Plätz, seinen Austritt aus der Feuerwehr bekannt. Viele Plätzer sehen das als sehr problematisch an. Sie verlangen nach einer Feuerwehr-Führungkraft vor Ort. Dafür käme derzeit aber nur Hoedt in Frage.

Plätz/Goldbeck l Für seinen Rücktritt nannte Frank Hoedt im Rahmen der VG-Ratssitzung zwei Hauptgründe - seine große Enttäuschung darüber, dass seine umfangreichen Qualifikationen (unter anderem Gruppenführer) nicht für die sechsjährige Ernennung zum Ehrenbeamten anerkannt werden. Außerdem kritisierte er in scharfer Form die "Informationspolitik" der Verwaltung. Er sei über die Nichtanerkennung der Qualifikation und die Konsequenzen nicht informiert worden.

Limmer: "Hoedts Rücktritt bewegt uns Plätzer sehr"

Mit großer Sorge sieht der frühere Bürgermeister von Plätz und ehemaliges Goldbecker Gemeinderatsmitglied, Siegfried Limmer, den Rücktritt von Hoedt. Das Problem sprach er am Montag im Rahmen der Einwohnerfragestunde der Sitzung des Gemeinderates Goldbeck an, die in Plätz stattfand. "Der Rücktritt unseres langjährigen Feuerwehrchefs bewegt uns Bürger von Plätz sehr. Ich als Bürgermeister habe mich über viele Jahre für eine einsatzfähige Feuerwehr eingesetzt. 2001 wurde Frank Hoedt hier in diesem Raum zum Wehrleiter berufen."

Wie Limmer weiter ausführte, herrsche unter den Kameraden der Plätzer Wehr eine große Unzufriedenheit, seitdem Hoedt das Handtuch geworfen habe. Unter anderem hätten die Brandbekämpfer Sorge, dass die vor Ort vorhandene Technik nicht mehr genutzt werden kann und somit erst recht keine Einsatzfähigkeit der Truppe mehr gewährleistet sei. "Das Grundproblem ist, dass es außer Frank Hoedt vorerst keinen Kameraden vor Ort gibt, der als Wehrleiter tätig werden könnte", informierte Limmer. Zudem ließ der Plätzer durchblicken, dass er das notwendige Engagement von Verantwortungsträgern in dieser Angelegenheit vermisse.

Bürgermeister Torsten Dob- berkau fühlte sich angesprochen, verteidigte sich aber damit, dass er etwas zu einer diesbezüglichen Versammlung, die bereits stattgefunden hatte, sehr kurzfristig eingeladen worden sei und darum nicht teilnehmen konnte. Zudem sei er selbst erst am Tag des Rücktritts von Hoedt von ihm informiert worden. Dobberkau unterstrich, dass er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Lösung des Problems starkmachen werde - auch wenn die Zuständigkeit für die Feuerwehren bekanntlich bei der Verbandsgemeinde liege.

Witwar: "Wie es rüberkam, war zweifellos unsauber"

André Witwar, Vorsitzender des Ordnungsausschusses der VG Arneburg-Goldbeck, informierte, dass die Qualifikation von Frank Hoedt nach aktueller Gesetzeslage tatsächlich nicht für die sechsjährige Berufung als Wehrleiter ausreiche. Die Ausbildung zum Leiter einer Wehr fehle. "Aber wie die Verwaltung damit umgegangen ist und wie die ganze Sache rüberkam - das war zweifellos unsauber."

Wie Limmer informierte, soll es in Kürze in Plätz erneut eine Versammlung geben, zu der Frank Hoedt eingeladen ist. "Wir wollen versuchen, eine Lösung für die Bürger von Plätz zu finden. Es wäre sehr wünschenswert, wenn es gelänge unseren langjährigen Wehrleiter noch einmal zu überzeugen, Verantwortung zu übernehmen - trotz seiner teils berechtigten Verärgerung." Das wünscht sich auch Torsten Dob- berkau. Er sagte am Montag zu, an der Versammlung teilzunehmen.