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Jugendliche und Erwachsene aus dem Kirchenkreis Stendal begehen Reformationstag auf besondere Weise Von Andreas Puls Werben: Über 100 junge Leute feiern Churchnight

03.11.2014, 01:10

Über 100 Jugendliche und viele Erwachsene feierten am Freitag in Werben gemeinsam die Church-night und beteiligten sich damit an der bundesweiten Veranstaltung der Evangelischen Kirche zum Reformationstag, die sich speziell an junge Menschen wendet. Das Thema lautete diesmal: "Herz".

Werben l "Die Churchnight wird seit 2006 gefeiert. Der Kirchenkreis Stendal beteiligt sich zum dritten Mal daran. Nach den beiden Auflagen in Sandau und Tangermünde ist nunmehr heute Werben der Austragungsort", informierte Rabea Reinhold vom Kirchenkreis, die die Churchnight gemeinsam mit dem Werbener Pfarrer Jan Foit und dem Gemeindepädagogen Andreas Gierke aus Kamern federführend vorbereitete und durchführte. Ihnen standen eine Reihe von freiwilligen Helfern zur Seite - unter ihnen 23 Jugendliche, die bereits seit vorigem Freitag in Werben weilten, um dort eine Ausbildung zur Erlangung der Jugendleiter-Card (Juleica) zu absolvieren. "Aber es waren noch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beteiligt - vor allem Erwachsene aus dem Pfarrbereich Werben und darüber hinaus", so Reinhold. Dass eine solch geballte Vorbereitungskraft auch notwendig war, zeigte sich an dem umfangreichen Churchnight- Programm.

Gegen 18 Uhr strömten die meisten Churchnight-Besucher in die Johanniskirche. Die meisten von ihnen waren mit Reisebussen angereist.

Countdown zum Auftakt des Gottesdienstes

Ein Festgottesdienst bildete den Auftakt - beginnend mit einem Countdown aus auf Leinwand projizierten, abwärts nummerierten Herzen. Es folgten Techno-Klänge zur musikalischen Einstimmung, was vor allem den Jugendlichen gefiel - viele von ihnen Konfirmanden.. "Ich finde es total cool, dass ihr da seid", begrüßte Pfarrer Jan Foit die Teilnehmer. Diese hatten zuvor allesamt Knicklichter erhalten, die sie nun aktivierten. Der Pfarrer forderte die Besucher aus den verschiedenen Bereichen des Kichenkreises nacheinander auf, jeweils ihre Lichter zu zeigen. Die am weitesten angereisten Gäste kamen aus Berlin. Die Leuchtstäbchen sollten nachfolgend noch mehrfach zum Einsatz kommen. Die Kirchen-Band aus Sandau (mit Unterstützung aus Werben) übernahm die musikalische Umrahmung. Als erstes erklang der Titel "We want to see Jesus lifted high". Anschließend trugen zwei Jugendliche ihre Gedanken zum Thema Glauben und Gott vor. In den von der Band gespielten Titel "When darkness falls" stimmten viele aus den Zuschauerreihen mit ein.

Pfarrer bekennt: "Ich stehe auf Bayern München"

Mit den Worten "Ich stehe auf Bayern München. Ich habe das Team im Herzen", begann Jan Foit seine Andacht. Diese Zuneigung teilten allerdings nicht alle Anwesenden. Aber der Pfarrer wollte auf einen anderen Aspekt hinaus. Nacheinander rief er Jugendliche nach vorn, deren Herz für ganz bestimmte Dinge schlägt und einen Großteil ihres Lebens prägt. Zum Beispiel Judith, die auf Technik steht, zum Beispiel auf ihr Smartphone oder das I-Pad. Frauke hat sich völlig der Musik verschrieben, Luise nutzt jede Gelegenheit, um mit ihren Freunden Partys zu feiern und Brenda hat ihr Leben dem Sport verschrieben. "Wie lange das ihr Herz wohl aushält? Ihr Herz hat mehr verdient", stellte Foit in den Raum.

Der Pastor berichtete aus seiner eigenen Jugend und darüber, dass einst auch sein Herz an einer bestimmten Sache hing. Alles sei darauf ausgerichtet gewesen. Eine prägende Begegnung habe ihm schließlich die Augen geöffnet und Weg zu Jesus gewiesen. "Jesus hat mich nicht allein gelassen und diese Erfahrung wünsche auch ich jedem von euch", betonte Foit. Und er fügte hinzu: "Hängt Eure Herzen an ihn, besser können sie nicht aufgehoben sein."

Geländespiel: Jugendliche auf Spuren der Reformation

Der erfrischend "jugendlich" gestaltete Gottesdienst war ein gelungener Auftakt für die nachfolgenden Aktivitäten. Nach einem gemeinsamen Pizza-Abendessen begann die Workshop-Phase. Neben der Kirche und dem Pfarrhaus wurden dafür die Schule und das Rathaus genutzt. "Wir haben ein breit gefächertes Angebot. Für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein", zeigte sich Reinhold überzeugt. Es wurde getrommelt, gezaubert, auf dem Niedrigseil balanciert, gefilzt, Seide bemalt und es wurde ein "Perlenband des Glaubens" angefertigt. Großer Beliebtheit erfreute sich das Musicpainting (durch Musik inspiriertes Malen).

Den Abschluss und Höhepunkt bildete ein gemeinsames Geländespiel rund um die Johanniskirche zum Thema Reformation. Die Jugendlichen wurden in Gruppen aufgeteilt und los ging es zu einem Stationsbetrieb. Unter anderem galt es, Personen aufzufinden, die im Zusammenhang mit Martin Luther und der Reformation stehen. Die Teilnehmer mussten zudem herausfinden, wen die Leute darstellen. Eine der Stationen trug übrigens den ausdrücklichen Namen "31. 10. Reformationstag - nicht Halloween!" Bei dem Geländespiel gab es Preise zu gewinnen. 23Uhr begaben sich alle auf die Rückreise in ihre Heimatorte.