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Auch Autobahnbefürworter sind nicht lärmresistent Es ist legitim, mehr Schutz einzufordern

Von Ralf Franke 03.11.2014, 02:11

Das Informationsbedürfnis zum A-14-Planfeststellungsverfahren des Verkehrsabschnittes Vielbaum-Osterburg ist groß. Das bewies die Resonanz auf die Veranstaltung, die der Feuerwehrförderverein Drüsedau jetzt im Dorfgemeinschaftshaus organisiert hatte.

Drüsedau l Über 30 Gäste, die längst nicht nur aus Drüsedau kamen, folgten der Einladung, um an die Informationen zu kommen, die die zuständigen Landesinstitutionen offenbar nicht bereit sind, in öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen weiterzugeben und Betroffene vor Ort mit 13 dicken Ordnern sowie jeder Menge Fach-Chinesisch alleine lassen.

Da dem Schutzgut Mensch der kleinste Teil der Unterlagen gewidmet ist, gehen dieser Tage in der Region mehrere dieser Versammlungen über die Bühne, um Betroffenen Argumente an die Hand zu geben, damit sie mehr Schutz einfordern, als ihnen Land und Planer mit Berufung auf geltendes Gesetz freiwillig zugestehen.

Große Resonanz auf Info-Veranstaltung

Dass es legitim ist, im Einzugsgebiet der A-14-Trasse Forderungen aufmachen, um möglichst viel Lebensqualität der Betroffenen zu bewahren, akzeptieren auch Autobahnbefürworter, die in der Runde ebenso Platz genommen hatten, wie Gegner der Schnellstraßenpläne, die lieber die B 189 ertüchtigt gesehen hätten. Auch Verbandsgemeindebürgermeister Robert Reck und sein ehrenamtlicher Amtsbruder von der "Höhe", Bernd Prange, zeigten an diesem Abend Flagge.

Wie weit der Begriff Betroffene und Betroffenheit verstanden werden kann, um Einwände geltend zu machen, erklärte unter anderem Susanne Bohlander von der Bürgerinitiative "Keine A 14", die auch Kartenmaterial im Gepäck hatte.

So muss man nicht zwangsläufig Eigentümer einer Fläche im 70 Meter-Korridor und auch kein direkter Anlieger an der neuen Bundesfernverkehrsstraße sein, um zum Beispiel Lärmschutz, den Erhalt des alten Wegenetzes oder Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen vor Ort einzufordern oder das Vernichten von Natur, das Zerstören des Landschaftsbildes den Wertverlust der Häuser oder Schäden durch schweres Baugerät im Umfeld schon jetzt anzuprangern. Wichtig ist aber immer, die Forderungen nicht zu allgemein aufzumachen.

Bürgerinitiative unterstützt mit Argumentationshilfen

Die Planfeststellungsunterlagen liegen noch bis Freitag in den Verwaltungen aus. Bis 21.November können Einwendungen in den Rathäusern abgegeben oder direkt an die Landesverwaltung gesandt werden. Informationen und Argumentationshilfen sind auch bei der Bürgerinitiative zu bekommen. Mehr im Internet unter www.keine-a14.de