VG-Rat diskutiert über Grundschul-Investitionen Zeitrahmen wird eng

17.12.2014, 01:17

Der Verbandsgemeinderat diskutierte am Montag erneut ausführlich über die Investitionen in die Grundschulen. Konkret positionieren konnte sich das Gremium jedoch noch nicht, weil die Förderrichtlinien des Stark-III-Programms noch nicht vorliegen.

Von Andreas Puls

Goldbeck l Die Entscheidung, ob in Goldbeck eine Grundschule neu gebaut oder die alte Schule saniert werden sollte, hat der Verbandsgemeinderat (VG-Rat) noch vor sich. Ein Neubau würde laut einer Studie rund 380 000 Euro günstiger ausfallen als die Sanierung des Altbaus inklusive des notwendigen Neubaus einer Schul-Turnhalle. Allerdings müsste einen Neubau die VG finanzieren. Hingegen wäre im Falle der Grundschulsanierung die Gemeinde Goldbeck zuständig. Investitionen sind außerdem für die GS-Standorte Arneburg und Iden geplant.

Die Schul- und Sozialausschussvorsitzende Gabriele Andert verwies auf die Beratung des Gremiums in der vergangenen Woche (wir berichteten) und erläuterte, dass der Ausschuss einen Neubau der Sanierung vorziehen würde. Ein Grund, dass eine Sanierung problematisch gesehen wird, sei der, dass eine solche bei laufendem Schulbetrieb kaum denkbar wäre. Zur gleichen Ansicht sei auch der Bauausschuss gelangt, berichtete dessen Vorsitzender Michael Dihlmann. Er nannte auch wirtschaftliche und logistische Gründe, die einen Schulneubau sinnvoller erscheinen ließen.

Verbandsgemeinderatsvorsitzender Norbert Kuhlmann vertrat die Ansicht, dass diese Gremien der Entscheidung des VG-Rates nicht vorgreifen dürfen. Carsten Sommer aus Arneburg kritisierte, dass die Verbandsgemeinde eine Alternativenprüfung der für Arneburg bestehenden Schul-Ausbauplanung eigenmächtig vorgenommen hatte. Dies sei geschehen, ohne dass der Arneburger Stadtrat informiert gewesen sei. "Ich finde diese Vorgehensweise bedenklich und es ist zu befürchten, dass das wieder böses Blut gibt."

680000 Euro sollen in Schulstandort Iden fließen

VG-Bürgermeister Eike Trumpf wies darauf hin, dass die Bürgerfraktion den Antrag gestellt hatte, in Arneburg neben dem zweizügigen Ausbau des GS-Standortes auch eine einzügige Ausbauvariante als Vergleich heranzuziehen. Dies sei vor dem Hintergrund des VG-Ratsbeschlusses zum dauerhaften Erhalt des Grundschulstandortes geschehen.

Jochen Hufschmidt zeigte sich erstaunt, dass in Iden laut neuen Planungen ebenfalls 680000 Euro in die Schule investiert werden sollen. "Das überrascht insofern, als in der Vergangenheit gesagt wurde, dass sich die Schule in einem hervorragenden Zustand befinde." Hufschmidt unterstrich allerdings, dass er sich immer für den Erhalt von möglichst vielen GS ausgesprochen habe. Das schließe Iden mit ein.

Kuhlmann erklärte den hohen Investitionsbedarf in Iden mit der Ausrichtung des Stark-III-Programms. In Iden solle die Schule energetisch auf den modernsten Stand gebracht werden. Mit Blick auf den ehemaligen Schulstandort Werben meinte Kuhlmann, dass auch dort die Investitionen noch lange nicht beendet gewesen wären. Große Summen wären weiterhin für das Dach und die Sporthalle notwendig gewesen. Der Finanzausschussvorsitzende Wolfgang Trösken brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass nicht von vornherein über die Etablierung eines einzelnen GS-Standortes für die gesamte VG nachgedacht wurde. "Aus meiner Sicht ist es in jedem Fall unerlässlich, den GS-Standort in Iden zu erhalten. Ein weiterer Weg wäre zum Beispiel für Kinder aus Räbel nicht zumutbar." Trösken wies darauf hin, dass bei einem Erhalt von drei Schulstandorten die Orte Hindenburg und Gethlingen unbedingt dem Schuleinzugsbereich von Iden zugeordnet werden müssten.

Karlheinz Schwerin plädierte dafür, die Vorentscheidungen für die Schulinvestitionen noch nicht allzu fest zu zurren, sondern erst einmal abzuwarten, was die Stark-III-Richtlinien vorgeben. Torsten Dobberkau dazu: "Eile ist sehr wohl geboten. Denn im Frühjahr müssen die Anträge hieb- und stichfest auf den Weg gebracht werden."

Ende März 2015 müssen Anträge gestellt sein

Der Hinweis von Trumpf bestätigte den engen Zeitrahmen: "Über die Thematik wird in Kürze in den Ausschüssen weiter diskutiert und dann noch einmal im Januar 2015 auf Ebene des VG-Rates. Spätestens im März muss der VG-Rat die Beschlüsse fassen, weil die Förderanträge bis Ende März gestellt sein müssen. Daher sollte sich der Verbandsgemeinderat auch im Januar darüber geeinigt haben, ob in Goldbeck eine neue Schule gebaut oder die alte saniert wird."