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Vortrag in der Osterburger Begegnungsstätte über das Verhindern von Wohnungseinbrüchen / Gute Nachbarschaft kann hilfreich sein Offene und angekippte Fenster laden Langfinger ein

Von Frank Schmarsow 05.03.2015, 01:26

Osterburg l Kriminell ging es kürzlich in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität in der Osterburger Gartenstraße zu. Deren Leiterin Elke Hartmann und ihre Mitarbeiterin Ute Pahl hatten einen Vortrag mit der Polizei des Landkreises Stendal organisiert, der die Vorsorge vor Einbrüchen in Wohnungen zum Inhalt hatte. So waren Kriminaloberkommissar Jürgen Harder vom Bereich Zentrale Aufgaben/Kriminalprävention beim Polizeirevier Stendal und Polizeihauptmeister Mario Grünwald vom Revierkommissariat Osterburg bei den Seniorinnen und Senioren zu Gast.

Unter dem Motto "Sicheres Haus" gaben die Beamten Empfehlungen und Ratschläge gegen Einbruch und Diebstahl, wobei Harder bemerkte: "Was Sie davon umsetzen, ist Ihre Entscheidung. Beachtet werden sollte jedoch, dass jeder Einbruch nicht nur ein materieller Schaden ist, sondern oft zu einer großen Schockreaktion bei den Opfern führt." Eigentum verpflichte auch, und jeder Eigentümer von Hab und Gut sollte gegen Einbruchdiebstahl versichert sein. Denn: Eine absolute Sicherheit vor Eigentumsdelikten gebe es nicht.

Frühe Dämmerung als Einbruchzeit

Weit über ein Drittel aller Einbrüche finde am Tage statt, sagte Jürgen Harder, bevorzugt würden die Täter in den Monaten November bis Februar, in der frühen Dämmerung zuschlagen.

Meist stiegen die Kriminellen über leicht erreichbare Fenster, Türen und Fenstertüren ein. "Wir können nur dringend raten, Gold, wertintensiven Schmuck und hohe Bargeldbeträge in einem Bankfach zu deponieren. Fertigen Sie eine Wertliste und Fotos von Schmuck, Wertgegenständen zu einer späteren Identifizierung ihres Eigentums an."

Überrasche man einen Einbrecher auf frischer Tat, solle man nicht den Helden spielen, sondern sofort den Polizei-notruf 110 wählen. Wichtig sei eine gute Nachbarschaft. Wo jeder auf den anderen achte und untereinander Informationen austausche, sei das Risiko geringer, dass sich Fremde in das Wohnumfeld einschleichen können.

Fehlverhalten an der Haustür

Alle Hauseingangs- und Wohnungstüren sollten immer, auch bei kurzer Abwesenheit, abgeschlossen gehalten werden. Besonders einladend für Spitzbuben seien offene oder angekippte sowie leicht von außen zu öffnende Fenster und Terrassentüren. "Es gibt viele Möglichkeiten, sie mit modernen technischen Sicherheitssystem nachzurüsten. Bewährt haben sich dabei die sogenannte Pilzkopfzapfen- und eine Mehrfach-Verriegelung", empfahl Harder.

Der Kriminaloberkommissar hatte drei kurze DVD zur Veranschaulichung seiner Ausführungen mitgebracht, in denen zum einen demonstriert wird, wie leicht es den Einbrechern bei der Ausübung ihres "Handwerks" gemacht wird, zum anderen was gute Nachbarschaft bei der Verhütung von Einbrüchen bedeuten kann, und schließlich wie Trickdiebstählen an der Haustür von arglosen Bewohnern durch Fehlverhalten Vorschub geleistet wird.

Abschließende Fragen hatten unter anderem die Arbeit der Ermittler, die Zusammensetzung von Tätergruppen, Sicherung von Fahrrädern und Diebstähle beziehungsweise Einbrüche in Kleingärten zum Inhalt.