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  7. Wenn orientalische Atmosphäre auf Jazz trifft

Die Musiker von "LebiDerya" machten am Wochenende bereits zum zweiten Mal Station im Krumker Kavaliershaus Wenn orientalische Atmosphäre auf Jazz trifft

Von Astrid Mathis 30.03.2015, 03:37

Krumke l Sie waren schon mal da, deshalb wollte Annegret Spillner auch nicht viele Worte machen. "LebiDerya" ist ein Ensemble, das längst seine Fans hat. Vor allem im Kavaliershaus Krumke. Am Freitag lockte die orientalische Jazz-Band zum zweiten Mal seit April 2012 Kulturliebhaber in das beliebte Ambiente.

Orientalisches Essen stimmte auf den besonderen Abend ein, aus Hirse und Suppengrün zauberte das Kochteam eine kleine Köstlichkeit. Eben noch einmal probiert, dann wurde es still unter den Gästen. Keiner wollte auch nur einen einzigen Ton verpassen. Der Name, den sich die Musiker-Formation gegeben hat, verrät es schon: LebiDerya heißt: "Am Rande des Ozeans". Da treffen zwei Welten zusammen, Abend- und Morgenland, Musikkulturen aufeinander sozusagen, schiebt Stefan Baumann nach. Er moderiert, spielt Bassklarinette und bereitet mit Effekten einen außergewöhnlichen Klangteppich. Mal wird er zum Regenmacher, dann erinnert er an einen Propeller, schließlich an Harfenklang. Bei den Effekten unterstützt ihn Joss Turnbull, der als Percussionist ebenfalls auf sich aufmerksam macht. Wie sein Bandkollege Stefan Baumann verrät, experimentiert dieser besonders gern mit Jazzelementen und bereiste mit Vorliebe orientalische Länder. Jüngstes Mitglied der 2009 gegründeten Band ist Salah Eddin Marya. Seit zwei Jahren bereichert er die Improvisationen und Kompositionen von LebiDerya auf der Qanun (auch: Kanun). Trompete und Flügelhorn sind Johannes Stanges Instrumente, die für Jazz-Nuancen sorgen. Immer wieder sind auch folkloristische Einflüsse zu hören, die Stimmung machen.

Ursprünglich trafen die Musiker in der orientalischen Musikakademie in Mannheim zusammen. Inzwischen sind die Künstler in Mannheim, Würzburg und Berlin zu Hause. "Wir kommen in Arbeitsphasen immer wieder zusammen, haben sonst noch unterschiedliche Projekte", erzählte Stefan Baumann, der Wahl-Berliner unter ihnen. Nach ihrer ersten CD 2011 ist jetzt die zweite draußen, bemerkte er außerdem: "Oriental Jazz Impressionen". Sogar im Sudan und Albanien sammelten die Musiker Auftrittserfahrungen. Wendland Jazz und Jazz-Fest Berlin stehen fest im Terminkalender, so Baumann, "aber wir kommen sehr gern hierher, weil so eine tolle Gastfreundschaft wie hier selten ist."

In Krumke verbreitete "LebiDerya" einmal mehr eine faszinierende orientalische Stimmung, die die Phantasie anregte. Viele Zuhörer nahmen sich die Musik darum auf einer CD mit nach Hause.