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Für den Bauabschnitt zwischen Sandauer Fähre und Altenzaun sieht der LHW zwei Jahre vor Deicherneuerung wohl ab 2016

Von Karina Hoppe 28.04.2015, 01:16

Die Träger öffentlicher Belange sind gehört worden. Nun erarbeitet das Landesverwaltungsamt in Halle/Saale den Planfeststellungsbeschluss. Der LHW hofft auf Baufreiheit im nächsten Jahr, dann rollt auch am Deich zwischen der Fähre nach Sandau und Altenzaun schweres Gerät.

Altenzaun l Deicherneuerungen sind langwierige Vorhaben: Bereits im Jahr 2005 ist das Verfahren über den 6,5 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen der Fähre nach Sandau und Altenzaun eröffnet worden. Nun haben im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die Träger öffentlicher Belange ihre Einwände kund getan. Von privater Seite gab es dort keinen Einspruch.

Das Landesverwaltungsamt Halle/Saale erarbeitet nun den Planfeststellungsbeschluss. "Wir hoffen auf Baufreiheit im nächsten Jahr", sagt Hans-Jörg Steingraf, Flussbereichsleiter Osterburg beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW).

Dem Betrieb käme dies zeitlich sehr gut zu pass, denn der Deichabschnitt zwischen Berge und der Sandauer Fähre soll im nächsten Jahr fertiggestellt sein. Für den letzten Deichkilometer ist der Baustart in diesem Jahr.

Ziel der Bauarbeiten ist es, DIN-gerechte Deiche zu bauen. In der Höhe sind dies acht Meter, "gemessen am Pegel Wittenberge", so Steigraf. Und dann müsse nach oben immer noch ein Meter Platz sein.

Der Deich wird darüber hinaus über die gesamte Strecke mit einem Deichverteidigungsweg versehen. Dieser verläuft im oberen Drittel des Deiches. Dort, wo dies wie etwa in Neukirchen nicht der Fall war, wird der Weg erhöht. Zwischen der Sandauer Fähre und Altenzaun entsteht er komplett neu. Nach Möglichkeit noch in diesem Jahr beginnt der LHW vor dem Deich mit Baggerarbeiten, um Erde für den Deichbau zu gewinnen. Vorgesehen ist dies nördlich von Osterholz.

Norbert Kuhlmann als Bürgermeister der Gemeinde Iden hat den Termin beim Landesverwaltungsamt Halle/Saale genutzt, um für die schnelle Umsetzung des Bauvorhabens zu trommeln. "Ich habe betont, dass wir schon mit einer negativen demografischen Entwicklung zu kämpfen haben", so Kuhlmann. Und dass eine bedrohliche Situation am Deich nicht gerade dazu beiträgt, die Grundstücke begehrter zu machen, so schön sie auch seien. Kuhlmann ist nicht sonderlich optimistisch, was die zeitnahe Umsetzung der Deichsanierung betrifft. "Dabei ist sie für uns dringend notwendig." Gerade älteren Menschen sei die Hektik rund um ein Hochwasser nicht allzu oft zumutbar. "Beim dritten Mal kommen sie vielleicht nicht mehr auf ihr Gehöft zurück", so Kuhlmann.

Im Hochwasser 2013 hatte der beschriebene Deichabschnitt große Sorge bereitet. In Altenzaun gab es einen beginnenden Grundbruch und am Deich in Osterholz hatte sich ein Grundriss über 25 Meter aufgetan. Beide Schwachstellen sind längst repariert.