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Bläser und örtliche Vereine stellen buntes Treiben auf die Beine / Fanfarenzug Salzgitter bringt Festzelt in Wallung. Von Karina Hoppe Aufmarschiert: Werben feiert ein Volksfest

08.06.2015, 01:45

Drei Anlässe und ein Fest. Werben hat am Wochenende groß gefeiert: Feuerwehrbläser aus ganz Sachsen-Anhalt und sogar Niedersachsen brachten Stimmung aufs Parkett. Örtliche Vereine sorgten für das nötige Lokalkolorit.

Werben l Noch einmal. Werben hat dreierlei gefeiert am Wochenende: die Ersterwähnung der Stadt vor 1010 Jahren, das 25-jährige Bestehen der Blaskapelle Werben und das 16.Landestreffen der Feuerwehrmusik. Das eine nahm das andere zum Anlass, für die Besucher entstand ein Volksfest daraus.

Am Freitagabend in der Salzkirche stand die Historie der Stadt im Vordergrund. Christian Falk hielt einen Vortrag über die Ersterwähnung, Johannes Zeilinger sprach über Werben als Johanniterstadt. Drei Zahlen stellten dabei die Bedeutung des Ordens heraus: Die Biedermeierzeit dauerte etwa 30 Jahre an, 130 Jahre war Werben Hansestadt - aber 650 Jahre Johanniterstadt. Für Bürgermeister Jochen Hufschmidt blieb am Ende der Vorträge eine Frage weiterhin offen: Welche Kirche hat Albrecht der Bär den Johannitern geschenkt? Fraglich sei auch, wo die Werbener Burg gestanden hat. Es gab sie, das sei keine Frage, aber wo? Die Stadt hatte im Straßennamen Schadewachten im Sinne von Schutzwacht oder Burgwächter einen Hinweis darauf gesehen, doch Zeilinger relativierte dies: "Nach neuesten Forschungen bedeutet Schadewachten wahrscheinlich einfach so viel wie schattiger Ort." Da ging ein kleines Raunen durch die Salzkirche.

Dass die Technik etwas streikte und vom Video über den Festumzug zur 1000-Jahrfeier die ersten paar Jahrhunderte fehlten, lächelte Zeilinger vor seinem anschließenden Referat weg: "Kleine Kapriolen machen das Ganze doch charmanter." Außerdem sorgten die Stendaler Jonathan Reichel (Violoncello) und Haesung Lee am Klavier für hochwertige Unterhaltung.

Musik! Ganz in ihrem Zeichen stand das Fest am Sonnabend. In einem Sternmarsch zogen die Gruppen auf den Marktplatz. Schalmeienkapelle Groß Börnecke, Spielmannszug Biere, Oldieblaskapelle Seehausen, Fanfarenzug Kakerbeck: So einfach war es nicht, das 16.Landestreffen der Feuerwehrmusik zu organisieren. "Wir liegen ganz im Norden, da sind die Anfahrtswege doch ziemlich lang", sagte Stadtwehrleiter Michael Nix. Aus den Händen von Ulf Gundlach, Staatssekretär Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, bekam er für die Blaskapelle Werben eine Ehrenurkunde überreicht: anlässlich der Gründung vor 25 Jahren und für die Ausrichtung des Landesmusiktreffens.

Einige Lokalprominenz besuchte das Werbener Fest. Darunter auch Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf und Landrat Carsten Wulfänger. Letzterer beschwor die Musik als Sprache, die jeder versteht und die Brücken baut.

Für die Werbener Blaskapelle stimmt dies auf jeden Fall: Im Namen der Musik konnte sie als Gast den Fanfarenzug Salzgitter gewinnen. Feuerwehrmänner aus der Hansestadt waren oder sind auch Mitglied der Feuerwehr Gebhardshagen, einem Ortsteil von Salzgitter. So kam der Kontakt zustande. Und er scheint ausbaufähig, denn nachdem die niedersächsischen Bläser im Festzelt auf dem Marktplatz für ordentlich Stimmung gesorgt hatten, sagten sie: "Wir kommen wieder, in fünf Jahren." Eberhard Seifert freut sich jetzt schon darauf: "Uns hat`s hier richtig gut gefallen". Wenn das Musizieren für alle auch sehr schweißtreibend war.

Bürgermeister Hufschmidt ist zufrieden mit dem Fest. Er habe lange keine Blasmusik gehört, und schon gar nicht in dieser Vielfalt. Vor allem die Schalmeien erinnerten ihn an seine Kindheit. "Im Ruhrgebiet gab es sehr viele Schalmeienkapellen." Die Musik habe den Bürgermeister berührt.

Und die Werbenerin Monika Materna war auch angetan: "Mir gefällt heute alles, wann hört man schon mal solche Musik." Es mache sie stolz, wenn ihre Stadt so etwas auf die Beine stellt. Da sei sie selbstverständlich dabei. Vielleicht auch gestern noch, beim Frühschoppen mit den "Löcknitztaler Musikanten", beim Auftritt der Kita "Storchennest" oder der Theatergruppe "Altmärkisches Treibgut".