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Vorentscheid in punkto Stark III: Gremium setzt mit Demographie-Check in Magdeburg Signal für Schulneubau Verbandsgemeinderat schickt Goldbeck ins Rennen

17.06.2015, 01:07

Goldbeck (kop) l Es ist noch nicht der Antrag, aber doch ein Richtungszeig: Der Verbandsgemeinderat hat den Sachgebietsleiter Hauptamt der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, Ronny Gabel, damit beauftragt, den Demographie-Check für den Grundschul-standort Goldbeck in Magdeburg abzugeben. Vor dem Hintergrund, dass nach jetzigem Stand nur eine der drei Grundschulen nach StarkIII förderfähig ist, kommt dies einem Vorentscheid gleich: Wenn die Verbandsgemeinde nur auf ein starkes Pferd setzen kann, soll es Goldbeck sein.

Die Ausarbeitungen Gabels haben zu diesem Entscheid beigetragen: Danach hätte Goldbeck, wenn ein Zirkel von 15 Kilometern um den Ort gezogen wird, mit 90 Prozent die größte Abdeckung von Schulkindern. Arneburg käme auf etwa 70, Iden auf etwa 65 Prozent. Die Verbandsgemeinde ist gezwungen, so zu rechnen, denn die Kriterien für eine Förderung aus dem Stark III-Topf sind streng.

Laut Demographie-Check, einer Vorarbeit für den Antrag, ist eine Schule nur förderfähig, wenn sie in den 15 Jahren nach Abschluss der Maßnahme (zum Beispiel einer Sanierung) eine Mindestschülerzahl von 80 aufweisen kann. 2018 könnte eine Maßnahme abgeschlossen sein, so müsste eine geförderte Schule die 80 also auch im Jahr 2033 noch halten können. Dann gibt es aber laut 5. Regionaler Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde insgesamt nur noch 122 Schulkinder. Rein rechnerisch wäre dann bei einer Förderung Goldbecks nach Iden auch Arneburg als Schulstandort nicht mehr haltbar. 52 Schüler muss eine Schule im Moment mindestens aufweisen, um bestehen zu können. Danach würden prognostisch zehn Kinder fehlen. Soweit die Theorie.

Die Praxis könnte der Verbendsgemeinde in die Karten spielen, denn im Demographie-Check nicht mit berücksichtigt werden Migrantenkinder, die ihren Wohnort woanders haben. "Deswegen denken wir, dass wir auch nach 2033 noch zwei Schulstandorte halten können", sagt Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf. Noch sei aber eine Förderung auch Arneburgs nach StarkIII nicht ganz aufgegeben. Die Verbandsgemeinde lässt sich gerade einen Termin beim Staatssekretär in Magdeburg geben. Beim Treffen im vorigen Jahr hatte dieser der Verbandsgemeinde zugesagt, dass zwei Standorte förderfähig seien. Vielleicht lasse sich da doch noch etwas bewegen. "Wir können ja nicht den Versuch schon weglassen", sagte dazu auch Lothar Riedinger.

Zur Frage, wie viele "Schulrechnungs-Varianten" die Verbandsgemeinde in Magdeburg abgeben will, gab es verschiedene Meinungen. Es setzten sich die Ratsmitglieder durch, die in Magdeburg ein festes Konzept vortragen wollen. Das passe schließlich auch vor dem Hintergrund, dass der Verbandsgemeinderat gerade für den Schulneubau in Goldbeck votiert hat. Die Gemeinde will den Eigenanteil alleine zahlen, ob dies rein rechtlich machbar ist, bleibt noch zu klären.