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Hindenburger und Gethlinger Grundschüler weiter in Arneburg / Knappe Entscheidung des Verbandsgemeinderates Schulbezirke bleiben unangetastet

Von Karina Hoppe 17.06.2015, 01:15

Sieben Stimmen dafür, sieben Stimmen dagegen, zwei Enthaltungen. Denkbar knapp fiel am Montag die Entscheidung gegen eine Reform der Schulbezirke für die Grundschulen aus. Damit bleiben die Hindenburger und Gethlinger Kinder in Arneburg - und die Idener Schule bangt mehr als ihr lieb ist.

Goldbeck l Er wolle nicht immer dasselbe erzählen und fühlte sich doch dazu in der Pflicht. "Wir brauchen eine gewisse Investitionssicherheit", sagte am Montag Norbert Kuhl- mann bei der Sitzung des Verbandsgemeinderates. Der Ratsvorsitzende ist auch Bürgermeister der Gemeinde Iden und so, wie die Entscheidung jetzt ausfiel, ist er nicht zufrieden. Zwar unterschreitet die Idener Grundschule die Mindestschüleranzahl von 52 laut Demographie-Check vorraussichtlich auch weitere zehn Jahre nicht und ist damit im Bestand gesichert, aber es gibt Unsicherheiten: Wie lange dürfen zum Beispiel Königsmarker noch in Iden beschult werden? Und was ist, wenn Werben eine private Grundschule eröffnet? Dann könnte die Idener Rechnung schnell ins Wanken geraten.

Für diesen Fall, so äußerten sich einige Ratsmitglieder und auch Ronny Gabel als Sachgebietsleiter Hauptamt, könne man die neuen Schulbezirke immer noch anpassen. Und dagegen hätten auch die Eltern der betroffenen Kinder nichts, äußerte sich Gabriele Andert als Ratsmitglied und Vorsitzende des Schul- und Sozialausschusses. Das habe eine Umfrage so ergeben. Nur jetzt, da die Kinder gerade mal ein Jahr in Arneburg sind, wollen die Eltern wenigstens etwas Kontinuität: "Wenn`s wirklich in Iden brenzlich wird, sind wir bereit zu helfen", so Andert. Ebenso argumentierte auch Dirk Kautz als Bürgermeister von Hohenberg-Krusemark: "Wir können auch nach Iden gehen, aber der Zeitpunkt ist falsch."

Norbert Kuhlmann und Michael Dihlmann betonten immer wieder, dass mit der Änderung der Schulbezirke die drei Schulstandorte länger aus eigener Kraft bestehen bleiben können. "Das nenne ich Kontinuität, wir hätten das schon vor zwei Jahren machen sollen, lieber heute als morgen", so Dihlmann. "Wie soll ich meine Gemeinderäte so von einer größeren Investition in die Schule überzeugen?", fragte Kuhl-mann. Und: "Wenn wir drei Schulen erhalten wollen, sind wir in der Pflicht, die Schulbezirke jetzt anzupassen." Lothar Riedinger, Bürgermeister von Arneburg, sah dies naturgemäß anders. Für ihn sei nicht klar, dass "seine" Grundschule den Weggang der Hindenburger und Gethlinger Schüler so ohne Weiteres verkraften würde. "Nachher rutschen wir noch unter die 52."

Am Ende hatten die Befürworter des Status quo nicht die Nase vorn, aber das Recht auf ihrer Seite. Denn ein Beschluss gilt bei sieben gegen sieben Stimmen als nicht durchgesetzt, weil er keine Mehrheit gefunden hat. Die Schulbezirke bleiben vorerst so, wie sie sind. Die Änderung zu einem späteren Zeitpunkt obliegt dem Verbandsgemeinderat.