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Gemeinschaftsschule kann Bergfest feiern

Von Ralf Franke 27.08.2015, 16:02

Wenn der etwas andere Unterricht in Seehausen alltäglich wird.

Seehausen l Während der Förderverein und viele Eltern der Sekundarschule Osterburg bislang vergeblich für die Umwandlung der Einrichtung in einer Gemeinschaftsschule kämpfen, ist der etwas andere Unterricht in Seehausen mittlerweile Routine.

Der dritte Jahrgang der Gemeinschaftsschule Seehausen ist gestern zum ersten Unterrichtstag nach den Sommerferien mit den neuen Klassenleitern Monika Vinzelberg und Holm Hansen sowie Sozialarbeiterin Mandy Gauditz und weiteren Pädagogen in die traditionelle Kennenlernwoche gestartet. Nachdem es für das Projekt 2014 einen Abstecher nach Barsberge gab, erreichten die neuen Fünftklässler ihr erstes Ziel mit Schillerhain und Waldbad dieses Mal zu Fuß. Das Bad war den meisten bekannt, die Idylle des Parkes am Aland war vielen neu. Nebenbei erfuhren sie, dass Schüler ihrer Einrichtung Anteil an der Gestaltung des Areals haben.

Die Spiele, die sich die Sozialarbeiterin ausgedacht hatte, dienten einmal mehr dem gegenseitigen Kennenlernen, ersten Vertrauen bildenden Maßnahmen und dem Vermitteln der Verhaltensregeln, die mit friedlich, freundlich, leise und langsam (im Sinn von besonnen), schnell umschrieben und neben dem gemeinsamen Lernen von potenziellen Gymnasiasten bis zu Förderschülern ein Markenzeichen der Schule sind. Ein Markenzeichen, dass die Arbeit mit den Kindern leichter macht, aber im Verhalten auch nachhaltig wirken soll, wenn die Mädchen und Jungen nicht im Klassenverband sind.

"Wir sind zwar immer noch in der Experimentierphase und passen das Konzept an, wo es nicht so wirkt", erklärt Hansens, für den es deshalb auch logisch ist, dass die Schüler immer wieder mal an die Regeln erinnert werden müssen. "Aber im Großen und Ganzen funktioniert es", sagt er mit Blick auf die jetzt siebte Klasse und zu erwartende Nebenwirkungen der Pubertät. Wobei letzteres auch dafür steht, dass die Pädagogen nach drei Jahren noch immer Neuland betreten.

Bei sechs Jahrgängen in der Sekundarschule hat die Bildungseinrichtung mit den beiden neuen fünften Klassen sozusagen den 50-prozentigen Vollzug bei der Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule geschafft. Oder anders gesagt: Zum Ende des neuen Unterrichtsjahres könnte eigentlich ein Bergfest gefeiert werden.

Um noch einmal auf Osterburg zurück zu kommen: Zwei der neuen 41 Mädchen und Jungen kommen aus dem Einzugsbereich der Biesestadt. Weil deren Eltern das Konzept der Gemeinschaftsschule offenbar geeignet für ihren Nachwuchs finden, haben sie einen Schulwechsel angeschoben.