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Trophäenschau des Hegerings Nördliche Wische in Lichterfelde Zunehmender Maisanbau lässt die Wildschweinpopulation anwachsen

19.04.2011, 04:28

Lichterfelde (wsc/apu). Vor Beginn des neuen Jagdjahres finden derzeit in den verschiedenen Hegeringen die Trophäenschauen statt. In Lichterfelde trafen sich am Sonnabendnachmittag die Jäger des Hegeringes Nördliche Wische. Dieser Hegering, so der Vorsitzende Dirk Fürst, ist in Sachen Hege und Pflege für 7800 Hektar an jagdlich bewirtschafteter Fläche verantwortlich. Darin enthalten sind drei Eigenjagden. Große Teile der Gemarkungen Falkenberg, Lichterfelde, Wendemark, Neukirchen und Werben gehören zu diesem Hegering.

Bei der Auswertung des Jagdjahres 2010/2011 stellte der Vorsitzende unter anderem fest, dass durch den strengen Winter der Rehbestand gelitten hat. Und dies trotz der Tatsache, dass viele Jäger Futter gekauft und eine Zufütterung durchführt hätten. Sorge bereitet den Waidmännern der wachsende Bestand an Schwarzwild, hervorgerufen durch den vermehrten Anbau von Mais, der als energiereiche Pflanze die Grundlage in vielen Biogasanlagen bildet.

In seiner Auflistung der Abschüsse, darin sind auch das Unfall- und Fallwild enthalten, wurde auch der Istzustand mit dem des davor liegenden Jagdjahres gegenüber gestellt. Der Abschuss von 250 Stück Rehwild ist bedingt durch den strengen Winter zurück gegangen. 94 Wildschweine, das sind sechs mehr als in 2009/2010, wurden zur Strecke gebracht. Der Abschuss von Füchsen ist rückläufig; 119 Tiere wurden erlegt. Bei den Neozoen wie Waschbär (271) und Mink (32) ist ein Aufwärtstrend zu beobachten, während beim Marderhund mit 21 erlegten Tieren 52 weniger als im Jahr davor geschossen wurden.

Die auf dem Bundesjägertag gestellte Forderung nach einer "nationalen Strategie gegen invasiv gebietsfremde Arten", so Fürst, habe also nach wie vor größte Bedeutung beim Schutz des Niederwildes.

Im Vorfeld der Versammlung hatten die Jäger ihre Jagdtrophäen ausgelegt. Eine Bewertungskommission, bestehend aus Dirk Fürst, Heinz Jähner, Ralf Zacharias und Werner Kurzmann, oblag es, jede einzelne Trophäe öffentlich zu bewerten und deren Ergebnis zu protokollieren. Kriterien für das Gehörn eines Rehbockes waren beispielsweise die Stangenlänge, Geweihgewicht- und Volumen, Auslage, Perlung, Rosen, Spitze der Enden sowie Regelmäßigkeit. Trophäen haben für die Jagd eine besondere Aussagekraft. So zeigen sie etwa eine Signalwirkung für die Rangordnung und sind Weiser für die Kraft und Stärke eines Tieres.

Ein Hegering ist eine Untergliederung der Jägerschaften auf lokaler Ebene und damit nach Landesjagdverband und Kreisjägerschaft die kleinste Organisationseinheit im Deutschen Jagdschutz-Verband.