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  7. "Sicher ins Internet": CDU will Projekt für Schulen fortsetzen

Kreistagsfraktion spricht in der Osterburger ALS-Geschäftsstelle mit Computerfachmann "Sicher ins Internet": CDU will Projekt für Schulen fortsetzen

Von Nico Maß 18.05.2011, 06:26

Computerfachmann Michael Teichert von der ALS-Dienstleistungsgesellschaft Stendal klärte in den zurückliegenden Wochen in den Sekundarschulen Goldbeck und Tangerhütte Schüler, Lehrer und Eltern über potenzielle Gefahren beim Surfen im Internet auf. Eine wertvolle Arbeit, ist sich die CDU-Kreistagsfraktion einig. Die Christdemokraten sprachen sich während einer Fraktionssitzung in Osterburg dafür aus, das Angebot auf weitere Schulen auszudehnen.

Osterburg. Nico Schulz, Landtagsabgeordneter und Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion, hatte vor wenigen Monaten den Anstoß für ein Projekt gegeben, insbesondere Schüler über Gefahren im Internet aufzuklären und dabei auch Lehrer und Eltern mit ins Boot zu nehmen. In der ALS-Dienstleistungsgesellschaft des Landkreises fand Schulz einen hilfsbereiten Partner, der das Anliegen des CDU-Politikers unterstützte. ALS-Computerfachmann Michael Teichert klärte im Rahmen einer als Pilotprojekt deklarierten Schulung Goldbecker Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrer und Eltern über Risiken und Gefahren im Datennetz auf. Wenig später kam auf Initiative der SPD-Kreistagspolitikerin Edith Braun auch die Sekundarschule Tangerhütte hinzu.

Vor Mitgliedern der CDU-Kreistagsfraktion schätzte Teichert am Montagabend in Osterburg ein, dass das Pilotprojekt deutlich gemacht habe, wie wichtig die Aufklärung über das Internet sei. "Denn wir haben unter anderem festgestellt, dass viele Jugendliche überhaupt keine Vorstellung darüber haben, dass sie sich an fremdem Eigentum vergreifen, wenn sie illegal Musik oder andere Daten herunterladen", so Teichert. Sowohl Goldbecker als auch Tangerhütter Schüler seien dabei bereits erwischt worden, hohe Geldbußen, die ihre Eltern zahlen müssen, seien die Folge.

Doch im Internet lauern weitaus mehr Gefahren. Nur ein Beispiel: Ein Goldbecker Schüler habe eine Internet-Bekanntschaft aus Leipzig getroffen, ohne seine Eltern darüber zu informieren, berichtete Teichert. Immer größer werde auch das Problem des sogenannten Cybermobbings, durch das Einzelne im Internet bloßgestellt, permanent belästigt oder durch Verbreitung falscher Behauptungen gemobbt würden, sagte der Computerfachmann.

Teichert wird in Kürze auch am Osterburger Gymnasium tätig, auf Dauer könne die ALS-Dienstleistungsgesellschaft das Projekt aber nicht allein stemmen. Erst recht nicht bei der angestrebten Ausweitung auf alle Sekundarschulen und Gymnasien, machte ALS-Geschäftsführer Jürgen Ramm deutlich. Er betonte zudem, dass die Mitarbeit bei dem Projekt nichts mit der eigentlichen Aufgabe der ALS zu tun "und natürlich auch keinerlei Auswirkung auf die Müllgebühren hat".

Für die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion war am Montagabend klar: Das Internet-Projekt soll unbedingt fortgesetzt und ausgedehnt werden. Deshalb müssten weitere Partner aus der freien Wirtschaft für das Projekt gewonnen, aber auch öffentliche Einrichtungen der Region für "Sicher ins Internet" aktiviert werden, regten die Christdemokraten an. Und nicht zuletzt soll der Landkreis ausloten, inwieweit das Land, beispielsweise über das Magdeburger Kultusministerium, in das Projekt einbezogen werden könnte.