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Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur und Soziales tagt im Jagdzentrum Barsberge Akuter Mangel an Gewerbe- und Bauflächen

Von Andreas Puls 30.06.2011, 06:32

In der Hansestadt Seehausen werden erschlossene Gewerbeflächen knapp. Für potenzielle Investoren steht im Seehäuser Gewerbegebiet lediglich noch eine Fläche von einem halben Hektar zur Verfügung. Ebenso gehen der Stadt erschlossene Grundstücke für Häuslebauer aus. Unter anderem damit beschäftigte sich der städtische Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur und Soziales am Mittwoch.

Barsberge. Einen ungewöhnlichen Ort hatte der Ausschussvorsitzende Dr. Helmut Günther für die wahrscheinlich letzte Sitzung vor der Sommerpause ausgesucht - das Jagdzentrum Barsberge. Dafür gab es gleich mehrere Gründe. So beriet der Ausschuss über Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität des Wildgeheges und der Voliere auf Barsberge. Außerdem informierten Ingrid Jabke und Harald Hanella über den Stand der Vorbereitungen auf das Waldfest auf Barsberge, das für den 20. August geplant ist und wieder zu einem großen Publikumsmagneten werden soll. Im Jagdzentrum Barsberge wurden die Ausschussmitglieder von Günter Klotzsche begrüßt. Das Vorstandsmitglied der Jägerschaft Osterburg und Umgebung erläuterte die Geschichte des Jagdzentrums.

Dann begann die eigentliche Sitzung, bei der der eingangs erwähnte Mangel an Bau- und Gewerbeflächen in Seehausen ein Schwerpunktthema bildete. Wie der Leiter des Bauamtes der Verbandsgemeinde Seehausen, Guido Mertens, ausführte, stehe im Seehäuser Gewerbegebiet Lange Stücken seit dem letzten Parzellenverkauf nur noch eine Restfläche von 5300 Quadratmeter Größe zur Verfügung.

Neues Land müsste erst erworben werden

"Wenn dieses auch verkauft ist, ist alles aufgebraucht, was wir für potenzielle Investoren zur Verfügung haben." Es bestehe Handlungsbedarf, so Mertens weiter. Eine Möglichkeit, den Mangel in absehbarer Zeit zu beseitigen, bestünde darin, das Gewerbegebiet in südlicher Richtung zu erweitern. Dort gebe es noch rund sieben Hektar Fläche, die mit vertretbarem Aufwand zu erschließen wäre. Problem: Das betreffende Areal befindet sich in Privatbesitz und müsste erst einmal erworben werden. Mertens: "Möglichkeiten sind also vorhanden, aber der Geldmangel lässt wohl keine schnelle Lösung des Problems wahrscheinlich erscheinen."

Ähnlich schwierig sieht es mit freien Wohnbauflächen in Seehausen aus. So sind laut Mertens die letzten Parzellen im Baugebiet An der Mühle bereits verkauft. "Vorgesehen war es, das Gebiet in Richtung der B 189 zu erweiteren. Aber dort bestehen sehr hohe Lärmschutzauflagen, und je näher es an die Bundesstraße beziehungsweise auch an die künftige Autobahn geht, umso schlechter lassen sich Grundstücke verkaufen." Eine weitere Erschließung des Areals sei daher wirtschaftlich fraglich. Als mögliches Baugebiet sei vor einiger Zeit auch ein Areal zwischen Hohem Wall und der Falkenberger bzw. Schönberger Straße in den Blickpunkt gerückt.

Anvisiertes Baugebiet ist nicht geeignet

Doch eine Erschließung der Fläche, so Mertens, sei ebenfalls schwer umsetzbar - wegen des dort besonders schweren Bodens. Außerdem wäre der Anschluss ans Abwassernetz sehr aufwändig. Dagegen wäre in der Gartenstraße noch Platz für rund vier Häuser. Diese Fläche sei allerdings noch nicht parzelliert, was aber kurzfristig machbar wäre. Mehrere urspünglich geplante private Investoren hätten einstige Erschließungspläne zurückgezogen. Kurzum: Laut Auskunft des Bauamtsleiters stehen derzeit in Seehausen nur noch auf dem Köppenberg zwei erschlossene Baugrundstücke zur Verfügung.

Sowohl was die Neuerschließung von Gewerbeflächen, als auch Wohnbauflächen betrifft, sehen die Ausschussmitglieder großen Handlungsbedarf. Das Thema müsse möglichst bald im Stadtrat erörtert werden. Günther: "Es wäre schlimm, wenn junge Familien in Seehausen bauen wollten und wir keine Flächen zur Verfügung hätten." Schon mit Blick auf die Erweiterungspläne der Graepel-STUV GmbH bestehe Handlungsbedarf. Wenn neue Arbeitsplätze entstehen, sei damit zu rechnen, dass sich auch Leute in Seehausen Wohneigentum schaffen wollten. Ebenso bestehe Handlungsbedarf bei den Gewerbeflächen.