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"Kompetenz-Zentrum für frühkindliche Bildung" an Hochschule Stendal "Müssen für Qualität der Betreuung sorgen"

Von Sibylle Sperling 23.09.2011, 04:25

Stendal. Der Hochschul- standort Stendal, der sich mit den drei Studienrichtungen Kindheitswissenschaften (Kiwi), Rehabilitationspsychologie (Reha) und der Leitung von Kindertageseinrichtungen (Kita) bereits der frühen Bildung von Kindern verschrieben hat, hat nun vom Landtag grünes Licht bekommen, um die vorhandenen Ressourcen noch effektiver zu nutzen. Ab 2012 sollen 1,5 Millionen Euro fünf Jahre lang in den Aufbau eines Kompetenz-Zentrums für frühkindliche Bildung (die Volksstimme berichtete) fließen.

Professor Wolfgang Maiers, Dekan des Fachbereichs Angewandte Humanwissenschaften, möchte, dass in dem Zentrum künftig durch die Bündelung von Weiterbildung, Forschung und Praxis vor allem die Qualität im Bereich frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung sichergestellt wird. "In einem Bundesland, in dem wir die höchste Dichte an Kindertagesstätten haben, müssen wir auch für eine hohe Qualität der Betreuung sorgen. Dies schaffen wir nicht nur durch eine Ganztagsbetreuung. Wir müssen auch das Kita-Personal durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungsangebote auf den neuesten, wissenschaftlichen Stand bringen."

Der berufsbegleitende Studiengang "Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter – Leitung von Kindertageseinrichtungen", der bereits 2009 auf den Weg gebracht worden ist, wird bald durch die Einführung eines Präsenzstudienganges vervollständigt werden. Ab 2012 startet die Planung, um den für Sachsen-Anhalt längst überfälligen Präsenzstudiengang für Erzieherinnen auf den Weg zu bringen, bei dem Abiturienten akademisch für eine Erzieherinnenlaufbahn qualifiziert werden sollen.

Damit wird künftig ein duales Ausbildungsmodell auf die Erzieherinnentätigkeit vorbereiten: zum einen gibt es dann die praxisorientierten Fachschulen, zum anderen die wissenschaftlich ausgerichteten Hochschulen. Damit der eine weiß, was der andere macht und um sich gegenseitig zu befruchten, brauche man das Kompetenz-Zentrum, meint Maiers. "Das duale Modell zwingt uns zu einer Zusammenarbeit. Dann brauchen wir Netzwerke zum gegenseitigen Austausch. Die Praktiker und die Theoretiker sollen voneinander profitieren, Lehrpläne müssen aufeinander abgestimmt werden", wünscht sich Maiers. Neben der Ausbildung von Erziehern soll das Kompetenz-Zentrum aber auch Grundlagenwissen zu kindlichen Lern- und Bildungsprozessen generieren und den Politikern sowie der Praxis beratend zur Seite stehen.

Langfristig positive Auswirkungen auf eine strukturschwache Region wie der Altmark sieht Maiers in dem Aufbau attraktiver, pädagogischer Beschäftigungsangebote und damit der Schaffung eines familienfreundlichen Umfeldes. Vor allem junge Familien könnten entweder so in die Altmark gelockt oder zum "Hierbleiben" überredet werden und der demografischen Entwicklung entgegenwirken.