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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Seehausen / Wehrleiter Enrico Schmidt blickt auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr 2011 zurück Nach drei Jahren steht das Löschfahrzeug endlich im Gerätehaus

12.03.2012, 04:30

Seehausen (apu) l Auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr 2011 blickte der Leiter der Feuerwehr Seehausen, Einrico Schmidt, in seinem Rechenschaftsbericht zurück, den er bei der Jahreshauptversammlung hielt. Dazu trafen sich die Kameradinnen und Kameraden sowie zahlreiche Gäste am Freitag im Gerätehaus.

"Es gab im vergangenen Jahr tragische Ereignisse, aber auch Erfreuliches", begann Schmidt seinen Bericht. Im vergangenen Jahr musste die Freiwillige Feuerwehr Seehausen insgesamt zu 80 Einsätzen ausrücken. 15 Brände waren zu löschen, davon zwei Großbrände, sieben Mittelbrände und sechs Kleinbrände. "Hinzu kamen fünf Verkehrsunfälle, bei denen wir leider auch drei Tote und sechs Schwerverletzte zu beklagen hatten. In der Zeit vom 16. bis 21. Januar beschäftigte uns das Hochwasser mit 16 Einsätzen. Außerdem leisteten wir insgesamt 17 Mal technische Hilfeleistungen - von der Beseitigung von Ölspuren über das Auspumpen vollgelaufener Keller bis hin zur Tragehilfe für die Johanniter Unfallhilfe", führte der Wehrleiter weiter aus. Darüber hinaus führten die Kameraden zwei Einsatzübungen durch, in der Biogasanlage Beuster und im Kindergarten "Lindenpark".

Tragischstes Ereignis 2011 war Unfall am Heiligen Abend

Schmidt hat sich auch die Arbeit gemacht und die von den Seehäuser Kameraden allein im Zuge der Hochwassereinsätze geleisteten Stunden zusammengezählt. Es waren 1116. "Das wohl tragischste Ereignis des Jahres 2011 war für uns der Einsatz am 24. Dezember an der Vielbaumer Kreuzung, als ein schwerer Verkehrsunfall zwei Tote und drei Schwerverletzte zur Folge hatte. Ich denke, es wird vielen in Erinnerung bleiben, gerade an so einem Tag rechnet man mit so etwas überhaupt nicht", so der Feuerwehrchef. "Aber nicht nur die Feuerwehr, sondern auch der Rettungsdienst, die Polizei und die Notfallseelsorger hatten alle Hände voll zu tun, um dieses Ereignis abzuarbeiten. Die Notfallseelsorge hat uns im vergangenen Jahr öfter zur Seite gestanden. Für sie beginnt die eigentliche Arbeit, wenn für uns der Einsatz bereits erledigt ist."

Auch auf die sonst von den Kameraden geleisteten Stunden ging der Wehrleiter ein. Unter anderem leisteten die Kameraden 50 Dienst- und Ausbildungsabende ab. Die Ausbildung auf Kreis- und Landesebene sei auch nicht zu kurz gekommen. Insgesamt nahmen 32 Wischestädter Feuerwehrmitglieder an verschiedenen Lehrgängen teil. Ferner führten die Seehäuser selbst mehrere Lehrgänge auf Verwaltungs- und Kreisebene durch.

Zu den technischen Neuanschaffungen der Feuerwehr Seehausen gehörten im vergangenen Jahr unter anderem ein Schlauchboot mit Eisschlitten, Tragegestelle für Pressluftatmer, Digitalfunktechnik - und nicht zuletzt das neue Tanklöschfahrzeug zum Jahresausklang. "Natürlich sind wir stolz darauf, aber von der Antragstellung bis zum Einparken in unserer Fahrzeughalle vergingen ganze drei Jahre", betonte der Feuerwehrchef. Ein Dank gelte der Verbandsgemeinde, die es ermöglicht hat, das Fahrzeug zu beschaffen. Schmidt dankte auch dem Kameraden Uwe Kamlah, der neben der Verwaltung und der Firma Rosenbauer die meiste Arbeit investierte, um den Tanker so zu konstruieren, dass er den Einsatzanforderungen entspricht.

Doch bei aller Freude über die Neuanschaffungen verwies Schmidt auch auf die "Sorgenkinder". Dazu gehöre beispielsweise der Umwelt-Gerätewagen. "Wir beten immer wieder, dass wir überhaupt an der Einsatzstelle ankommen." Zudem habe die Drehleiter schon 30 Jahre auf dem Buckel.

Auch mit angenehmen Dingen war das Feuerwehrleben in Seehausen verbunden. Enrico Schmidt nannte als Beispiele die Fahrradtour am Himmelfahrtstag und den dreitägigen Ausflug im Monat August nach Waren/ Müritz mit Dampferfahrt. In diesem Zusammenhang dankte er dem Feuerwehr-Förderverein für die Finanzierung und Organisation.

"Das Jahr 2011 wäre nicht zu schaffen gewesen, wenn nicht alle einen Teil dazu beigetragen hätten, angefangen bei den Kameraden über die Verwaltung bis hin zum Förderverein", betonte der Wehrleiter. Er nannte eine ganze Reihe von weiteren Einrichtungen, Unterstützern und Helfern und nannte viele von ihnen namentlich. Ein besonderer Dank gelte auch den Lebensgefährten der Feuerwehrangehörigen.

Fritz Leppin ist seit 70 Jahren Feuerwehrmitglied

Nach dem Wehrleiter legten die Chefs der Seehäuser Jugend- und Kinderfeuerwehr ihre Rechenschaftsberichte ab. Außerdem gab es noch eine ganze Reihe von Grußworten, in denen die Redner - unter ihnen Verbandsgemeindebürgermeister Reinhard Schwarz und Seehausens Stadtoberhaupt Ewald Duffe - die enorm wichtige Arbeit der Feuerwehr für die Allgemeinheit würdigten und sich bedankten. Bevor es in den gemütlichen Teil des Abends überging, wurden noch eine Reihe vom Kameradinnen und Kameraden befördert beziehungsweise geehrt.