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Babener feiern mit Gastmusikern aus Halle Einweihung Sanierung gipfelte in Orgelfest

Von Astrid Mathis 17.07.2012, 05:23

Baben l Ganz im Zeichen der Musik stand der Gottesdienst in der Kirche zu Baben am Sonntagnachmittag. Gemeindemitglieder und ehemalige Babener feierten anlässlich der Sanierung der Orgel ein Fest.

Mit Stephan Kelm (Orgel) und Lena Traupe (Gesang und Violine) aus Halle hatte Pfarrer Thomas Vesterling eine musikalische Unterstützung für die Babener gewonnen, die ihresgleichen sucht. So war es auch kein Wunder, dass Musik und Applaus abwechselnd erklangen. Das gefiel auch den jüngsten Gästen, Liljana Korbus und Lilly Groß, erfuhr der Pfarrer auf Nachfrage. Dass Musik überall ist, bewies er ihnen anhand eines Beispiels. Alle Drei entlockten Flaschen beim Hineinpusten Töne. Sie machten Wind, wie ihn die Orgel braucht. "Eine Orgel kann alles", behauptete Vesterling, "brausen, schweigen, loben, jauchzen, Herzen erheben und polarisieren." Er hält es mit Mozart, der sagte: "Die Orgel ist der König unter den Instrumenten." Fast alle 850 Töne, die ein Mensch hören kann, vermag sie zu erzeugen. 870 Pfeifen hat die Orgel in Baben zu bieten. Und auch sie bringt immer ein Stück Himmel auf die Erde. Von heilender Kraft ist die Rede, die Vielfalt der Töne stellt die Gemeinde dar.

Rüdiger Meussling, der von 1963 und 1973 Babener Pfarrer war, erinnerte sich im Gottesdienst an die Renovierung, die er in den 70ern miterlebt hatte. Sein Herz war voller Freude, Kirche und Orgel jetzt in neuem Glanz zu sehen. Er schenkte Vesterling ein Buch, in dem er auch der Babener Kirche ein Kapitel gewidmet hat.

20 Jahre Renovierung und Restaurierung liegen hinter dem Wahrzeichen des Ortes. Die Stuckdecke wurde erneuert, die Wände dank Drainage trocken gelegt, der Riss im Turm wurde gekittet und der Sturmschaden auf dem Dach des Turmes behoben. Eine der drei Glocken wird elektrisch angetrieben, eine Funkuhr zeigt die genaue Zeit. Der Hammer-Orgel fehlten Pfeifen, einige waren kaputt. Orgelbauer der Firma Alexander Schuke aus Werder blieben wochenlang hier, um sie zu reparieren. Die erste Spendenaktion der Gemeinde brachte 12000 D-Mark. Landeskirche und Lotto Toto Sachsen-Anhalt gaben Zuschüsse, so dass Ende 2011 der Bau fertiggestellt war. Jörg Drafehn regte ein Orgelfest im Sommer an, das nun stattfand. "Ein Wunsch wäre, die übrigen zwei Glocken auf elektrisch umzustellen", so die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Ingetraut Voigtländer.

Am Sonntag wurde aber erst einmal die Sanierung der Orgel gefeiert, die 2009 begonnen hatte. Nach der Kaffeepause durften sich die Einwohner als Organisten versuchen und dem Instrument selbst ein paar Töne entlocken.