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Königsmarker hat Freizeitphase der Altersteilzeit angetreten / "Schulbetrieb fehlt mir schon jetzt" Rainer Moser: Abschied vom Lehrerberuf

Von Nico Maß 19.09.2012, 05:21

Seit wenigen Wochen sind die Klassenräume wieder gefüllt. Statt im Unterrichtsalltag mitzumischen, beobachtet Rainer Moser das Geschehen nur noch vom Rande aus. Der langjährige Lehrer ist in die Freizeitphase der Altersteilzeit eingetreten.

Osterburg/Königsmark l Der Beginn des neuen Unterrichtsjahres fiel für Rainer Moser völlig aus dem bislang gewohnten Rahmen. Denn anders als in den vier Jahrzehnten zuvor verfolgte der Königsmarker den Schulalltag nur noch als Beobachter. Moser hat seinen Beruf mit dem Ende des Schuljahres 2011/12 an den Nagel gehängt und ist in die sogenannte Freizeitphase der Altersteilzeit eingetreten. Allerdings nicht ohne Wehmut, wie der 60-Jährige freimütig zugibt. "Der Schulbetrieb fehlt mir schon jetzt", erzählt er.

Erste Unterrichtsstunden in Königsmark

Rainer Moser übte seit 1974 den Lehrerberuf aus. Damals gab der gebürtige Flessauer seine ersten Unterrichtsstunden. In Königsmark, wo er an der dortigen Schule für das Fach Polytechnik verantwortlich zeichnete. "Wir haben damals sehr viel auf die Beine stellen können", blickt er nicht ohne Stolz auf seine beruflichen Anfänge zurück. Der Schule in Königsmark blieb er bis kurz nach der Wende im Jahr 1991 treu, dann wechselte Rainer Moser nach Flessau. Dort kümmerte sich der Pädagoge um einen deutlich vergrößerten Aufgabenbereich. Der frühere Polytechnik-Lehrer unterrichtete Wirtschaft/Technik und Hauswirtschaft. 1998 kam schließlich ein weiteres Feld hinzu - die Kreismedienstelle. "Damals gab es im Landkreis noch drei Medienstellen, in Stendal, Havelberg und Seehausen. In letzterer war ich drei Jahre tätig, bevor die Medienstellen fusionierten und nur noch eine Einrichtung in der Kreisstadt bestand", blickt Rainer Moser zurück.

Der Lehrer wechselte daraufhin nach Stendal und übernahm zudem die Leitung der zentralisierten Medienstelle, in der Lehrfilme für den Schulunterricht (hauptsächlich als DVD und Videos) eingelagert sind. Doch nicht nur in Sachen Medienstelle veränderte sich zu dieser Zeit seine Adresse. Denn ab 1999 unterrichtete der Königsmarker an der Sekundarschule in Osterburg. Bis zum Ende des Unterrichtsjahres 2011/12 blieb er diesen Aufgabenfeldern treu, "beides hat mir auch sehr großen Spaß gemacht", erzählt Rainer Moser. Dankbar blickt der Königsmarker zum Beispiel auf die sehr gute Zusammenarbeit mit seinen beiden Kolleginnen in der Medienstelle, Ulrike Herms und Romy Fischer, zurück. Und ebenso fühlte sich Rainer Moser an der Osterburger Sekundarschule sehr wohl. Wie schwer ihm die Trennung von beiden Tätigkeiten fällt, "wurde mir schon deutlich, als ich noch gearbeitet habe. Wenn wieder ein Jahr vorüber war und der Vorruhestand noch näher rückte, gab es schon Momente, in denen ich es bedauerte, in die Altersteilzeit gegangen zu sein. Ich habe meinen Beruf sehr gern ausgeübt", erzählt Rainer Moser. So ist es kaum verwunderlich, dass er auch zukünftig den Kontakt zu seiner ehemaligen Arbeitsstätte in Osterburg pflegen möchte. "Allein schon deshalb, weil mich natürlich auch der Fortgang des Umbaus interessiert", verweist er lächelnd auf die Sekundarschule.

Keine Furcht vor Langeweile

Rainer Moser blickt mit Wehmut auf seine Zeit als Lehrer zurück, Furcht vor Müßiggang oder Langeweile muss der 60-Jährige aber nicht haben. Dafür sorgt schon sein ebenfalls schon Jahrzehnte währendes Engagement in der Kommunalpolitik. Der Sozialdemokrat ist Vorsitzender des Osterburger Ortsvereins seiner Partei. Zudem gehört er der SPD-Fraktion im Stadtrat der Einheitsgemeinde an. Nicht zuletzt möchte sich der Königsmarker auch in die Vorbereitung der 850-Jahrfeier seines Heimatdorfes einbringen. Selbstverständlich fordert aber auch die Familie ihr Recht. Rainer Moser freut sich darüber, nun mehr Zeit mit seinen Lieben verbringen zu können. Klar, dass der glücklich verheiratete Ehemann und Vater zweier erwachsener Töchter dabei auch ganz besonders an seine vier Enkelkinder denkt, die in Stendal und Bismark zu Hause sind.