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Kreis lässt Erxlebener Straßenbauprojekt neu berechnen / Stadt für Rohrleitungen zuständig? Anlieger wollen für Regenwasser zahlen

Von Ralf Franke 21.11.2012, 02:16

Der Landkreis Stendal wird die K 1069 in Erxleben von der Bundesstraße bis zum Ortsausgang in Richtung Düsedau grundhaft ausbauen. Die Stadt Osterburg sitzt über die Nebenanlagen mit im Boot (wir berichteten).

Erxleben l Am Montagabend informierten Verantwortliche des Kreises und des Bauamtes der Biesestadt den Ortschaftsrat Erxleben und viele interessierte Einwohner beziehungsweise Anlieger über das Bauvorhaben. Und sie nahmen eine verblüffende Erkenntnis mit nach Hause. Nämlich, dass die Anlieger offenbar Willens sind, für die Anschlüsse der Dach- und Hofentwässerungen ihren Obolus zu leisten, damit sie das Niederschlagswasser so wie bisher über den sogenannten Bürgermeisterkanal loswerden können. Denn die Verrieselung auf der eigenen Scholle gestaltet sich angesichts der Bodenverhältnisse auch auf großen Grundstücken schwerer als angenommen.

Der Ortschaftsrat richtete sich mit seiner Empfehlung nach dem mehrheitlichen Willen der Anlieger. Das letzte Wort hat indes der Stadtrat. Und der muss sich nicht unbedingt den Kopf über eine größere Dimensionierung der Straßenentwässerung zerbrechen, sondern die künftige Unterhaltung des Rohrsystems im Blick haben. Denn die Straßenentwässerung dürfte mit dem Anschluss privater Leitungen in die Baulast der Kommune übergehen. Und die Unterhaltung verursacht auf Dauer Kosten, die über eine eigene Regenwassersatzung zu regeln sind, sprich auf die Anlieger umgelegt werden müssen. Bislang hat die Einheitsgemeinde ein solches Paragraphenwerk übrigens noch nicht gebraucht. Über die Kosten, die auf die Anlieger zukommen, kann derzeit nur orakelt werden. Das zuständige Planungsbüro, so der Leiter des Sachgebietes Verkehr im Stendaler Landratsamt, Thomas Müller, muss das Szenario erst mit dem Wissen über die Dächergröße rechts und links der Straße durchrechnen. Dann können die Karten auf den Tisch.

Schon jetzt steht fest, dass sich zumindest die Straßenausbaubeiträge der Anlieger in Grenzen halten werden. Für die 6,50 Meter breite Bitumenfahrbahn ist der Kreis verantwortlich. Die umlagefähigen Kosten für den Gehweg, der nur zur Hälfte und auch nur einseitig erneuert wird, dürften auch gering ausfallen, weil der Wasserverband eine neue Trinkwasserleitung legen will und weil sich die Kommune Fördermittel über das Verkehrsentflechtungsgesetz erhofft. Zuschüsse, die der Kreis für seinen Part ebenfalls auf der Agenda hat. Weil der Kreis noch keinen Etat für 2013 besitzt und deshalb auch noch keinen Förderantrag stellen konnte, ist der endgültige Baubeginn noch nicht bekannt. Wohl aber, dass das Projekt auf der entsprechenden Prioritätenliste mit ganz oben steht.