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Beetzendorfer Abiturienten Mirko Rathke, Philipp Lange und Marius Förster bei Symposium dabei Zeit des Innehaltens und des Austausches

Von Anke Pelczarski 05.08.2013, 03:20

Das Gymnasium Beetzendorf scheint eine gute Schmiede für Künstler zu sein. Drei Absolventen waren bei der 12. Internationalen Werkstattwoche in Lüben dabei.

Lüben l "Es ist eine große Ehre, hier Gast zu sein. Das wollen wir durch unsere Bilder gern zurückgeben": Das sagte Mirko Rathke stellvertretend für die Künstler am Sonnabend während der Ausstellungseröffnung zum Abschluss der 12. Internationalen Werkstattwoche in der Lübener Tenne. Er ist 1976 in Salzwedel geboren, Abiturient in Beetzendorf und zum zehnten Mal beim Künstlersymposium dabei. Sein Kunstlehrer Klaus Finger hat nach der Wende die Idee für dieses grenzüberschreitende Symposium mit eingebracht und sich bis zu seinem Tod für die Umsetzung mit engagiert.

Für den Künstler, der heute in Leipzig lebt und arbeitet, sei die Woche eine Zeit des Innehaltens, des Verlängerns der Atemzüge, des Zurückgehens in die eigene Kindheit. "Ich kam diesmal her, um Acrylbilder zu malen", erzählte Mirko Rathke. Gelandet sei er beim Aquarell, eine Technik, die Leichtigkeit in sich trage. Motive habe er im Freilichtmuseum Diesdorf und in Lüben gefunden. "Der Gedanke des Miteinanders unter Gleichgesinnten ist hier das Tragende. Wir tauschen uns aus, über das Alltägliche, die Profession. Da lassen sich viele Anregungen mitnehmen", sagte er.

Der aus Klötze stammende Marius Förster, Jahrgang 1987, war zum dritten Mal in Lüben dabei. Diesmal gestaltete er eine Wand im Wittinger Freibad mittels Grafitti mit riesigen Schwimmern. "Das Motiv bot sich an", erzählte der Student der visuellen Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Für ihn sei die Zeit in Lüben wichtig, um weg vom Alltag zu kommen und in eine Schaffensphase eintauchen zu können. Auch der Austausch mit den anderen Künstlern sei wertvoll: "Man merkt erst, wenn man wieder zurück ist, wie viel Kraft das einem gibt."

Philipp Lange, 1992 geboren und aus Klötze stammend, war vor zwei Jahren bei der elften Auflage beim Schülertag dabei. Fünf Stunden arbeitete er unter Anleitung eines Künstlers. Diesmal gab er seine Erfahrungen an Schüler weiter und zeigte, wie man mit der Sprühdose Kunst macht. "Das Wichtigste für mich war, mir mal Zeit nehmen zu können und die Kreativität auszuleben", erzählte der junge Mann, der ebenfalls in Berlin visuelle Kommunikation studiert. Er lobte das Engagement der Dorfbewohner, des Kulturvereins Wittingen und der Sponsoren. Philipp Lange will sich auf jeden Fall für die 13. Auflage wieder bewerben.

Die Arbeiten aller 24 Künstler sind übrigens ab 30. März 2014 im Freilichtmuseum Diesdorf zu sehen.