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Schlösser des Dorfgemeinschaftshauses wurden ausgewechselt / Keine Information durch Ortsbürgermeister Liestener Sportler stehen vor verschlossenen Türen

Von Fabian Laaß 09.10.2013, 03:09

Liesten l Für hitzige Diskussionen sorgte am Montagabend Harald Bresch vom Sportverein (SV) Liesten während der Sitzung des Liestener Ortschaftsrates. Er bemängelte den Umgang mit den Sportlern des Ortes durch Ortsbürgermeister Rainer Boesenhagen. Stein des Anstoßes war das Dorfgemeinschaftshaus, das sowohl die Fußballer und Tischtennisspieler als auch die Frauengymnastikgruppe des Vereins für ihr Training nutzen.

"Unsere Tischtennisabteilung hatte ein Punktspiel und stand vor verschlossenen Türen, weil die Schlösser heimlich ausgetauscht worden sind. Beinahe hätte die Partie abgesagt werden müssen und wir hätten Strafpunkte kassiert", sagte Harald Bresch. Die Frauensportgruppe habe mittlerweile zum dritten Mal das Training ausfallen lassen müssen, weil sie keinen Zugang zum Dorfgemeinschaftshaus hatte. "Warum wurde uns nicht mitgeteilt, dass neue Schlösser installiert worden sind? Diese Behinderung des Sports durch den Ortsbürgermeister kann ich nicht verstehen. Dafür fehlen mir ehrlich gesagt die Worte", sagte Harald Bresch.

Es habe seit Jahren Probleme mit der Sauberkeit in dem Gebäude gegeben, erwiderte Rainer Boesenhagen. "Schon im vergangenen Jahr habe ich mit dem Sportverein darüber gesprochen, dass es so nicht weitergeht. Daraufhin wurde mir gesagt, dass es keine Geräte zum Saubermachen gibt. Die habe ich dann besorgt und trotzdem hat keiner damit gearbeitet", erklärte der Liestener Ortsbürgermeister.

Das wollte Harald Bresch so nicht stehen lassen: "Die Tischtennisspieler und die Frauen sorgen dafür, dass es sauber ist", sagte er, räumte allerdings ein, dass es ein Fußballtrainingslager gegeben habe, bei dem es zu Verunreinigungen im Saal gekommen sei. "Wegen mangelnder Absprachen ist vergessen worden, danach sauber zu machen. Aber das war eine einmalige Aktion. Deshalb müsse man nicht gleich die Schlösser austauschen, so Harald Bresch.

Übel aufgestoßen ist dem Liestener zudem, dass Rainer Boesenhagen der Stadtverwaltung mitgeteilt hatte, Einwohnerin Beate Schulz habe sich bezüglich der Sauberkeit beschwert. "Es kann nicht sein, dass hier jemand vorgeschoben wird, um die eigenen Verfehlungen zu vertuschen", erklärte Harald Bresch. Beate Schulz hatte auf Volksstimme-Anfrage erklärt, sie habe sich weder bei der Stadt noch beim Ortsbürgermeister aufgeregt. "Klar schimpft man mal, wenn es dreckig ist. Aber beschwert habe ich mich nicht."

Laut Stadtpressesprecher Olaf Meining hatte die Grundstücks- und Gebäudeverwaltung der Hansestadt Salzwedel nach einem Vor-Ort-Termin den Schlösserwechsel veranlasst. "Mit dem Austausch sollen die Beteiligten gezwungen wer-den, miteinander zu sprechen. Es muss dort wieder Grund reinkommen", so Meining.

Doch Rainer Boesenhagen hatte im Anschluss vergessen, den Sportlern Bescheid zu geben. "Das ist natürlich etwas unglücklich gelaufen", gab der Ortsbürgermeister zu. Sowohl er als auch Harald Bresch signalisierten jedoch Gesprächsbereitschaft. "Das alles hätten wir auch so regeln können. Man hätte nur auf uns zukommen müssen. Aber wir werden sicherlich eine Lösung finden, die allen passt", so Bresch.