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Hauptausschuss plädiert für zehn Cent je Einwohner und Jahr sowie für mehr Kulturangebote "Symbolischer Betrag" für das Theater

Von Conny Kaiser 23.11.2013, 01:04

Die Stadt Kalbe sollte das Theater der Altmark nicht nur über eine verstärkte Inanspruchnahme, sondern auch über eine, wenn auch geringe, Anteilsfinanzierung unterstützen. Diesem Vorschlag ist am Donnerstag der Hauptausschuss gefolgt.

Kalbe l Er könne ihn nicht ganz nachvollziehen, diesen "vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Kommunalaufsicht". Das sagte Hauptausschussmitglied Mirko Wolff, als sich das von Bürgermeister Karsten Ruth geleitete Gremium am Donnerstagabend erneut mit einer möglichen Anteilsfinanzierung für das Theater der Altmark befasste. Denn im Stadtrat, der das Thema bereits am 24. Oktober auf der Tagesordnung hatte, wurde eine Entscheidung dazu vertagt.

Der Bürgermeister hat inzwischen Gespräche mit zuständigen Mitarbeitern des Theaters geführt. Dabei sei es in erster Linie um eine verstärkte Inanspruchnahme des kulturellen Angebotes gegangen. "Wir könnten das Theater künftig vielleicht sogar in das eine oder andere Dorfgemeinschaftshaus holen", sagte Ruth.

Eine Anteilsfinanzierung in Höhe von 50 Cent je Einwohner und Jahr, wie sie der Stendaler Oberbürgermeister Klaus Schmotz in einem Schreiben erbeten hatte (Volksstimme berichtete), hält Ruth jedoch nach wie vor für "schwer vermittelbar". Denn Kultur sei eine freiwillige Aufgabe. Und für solche gebe es für die in Haushaltskonsolidierung befindliche Stadt Kalbe klare Einschränkungen, zumal sie auch hohe Ausgaben für ihr eigenes Kulturhaus zu tätigen habe.

Dennoch plädierte Mirko Wolff dafür, das Thema Anteilsfinanzierung nicht komplett ad acta zu legen. Schon bei der Hauptausschusssitzung im Oktober hatte er erklärt, dass das Theater auch für die Stadt Kalbe ein Standortfaktor sei.

Und so sollte sie dafür doch wenigstens einen "symbolischen Betrag" bereitstellen. Dieser könnte zum Beispiel bei zehn Cent je Einwohner und Jahr liegen, so Wolff. Das seien dann rund 800 Euro, wie der Bürgermeister vorrechnete.

Er stellte Wolffs Vorschlag zur Abstimmung. Vier Abgeordnete hoben daraufhin ihre Hand für eine Anteilsfinanzierung, drei sprachen sich dagegen aus. Allerdings handelt es sich nur um eine Empfehlung an den Stadtrat. Der entscheidet am 12. Dezember endgültig über das Thema. Schon bei seiner Sitzung im Oktober war allerdings deutlich geworden, dass sich eine Mehrheit für die Unterstützung des Theaters - in welcher Form auch immer - finden dürfte.

Mirko Wolff erinnerte am Donnerstagabend daran, dass die Idee, das Angebot des Theaters verstärkt in die Fläche zu holen, nicht ganz neu sei. "Vielleicht könnten wir ja auch über eine Subvention von Veranstaltungen nachdenken, wenn sie denn bei uns stattfinden", regte Hauptausschussmitglied Mathias Graf an. Helmut Bender wiederum, ebenfalls Mitglied des Gremiums, schlug vor: "Man könnte dem Theater ja auch bei der Raummiete entgegenkommen." Gleichzeitig machte er aber auch klar, dass die Inhalte der kulturellen Angebote entsprechend angepasst werden sollten.

Die Bitte um eine Anteilsfinanzierung für die Stendaler Kulturstätte hatte der dortige Oberbürgermeister an die Umlandkommunen gerichtet, weil es künftig eine Finanzierungslücke von rund 100000Euro pro Jahr gibt. Diese ergibt sich aus Tarifsteigerungen und Inflation. Das Land will seinen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro jedoch nicht erhöhen. Die Stadt Stendal selbst trägt 1,3 Millionen Euro pro Jahr, der Landkreis Stendal 463000 Euro. Der Altmarkkreis Salzwedel fördert die Theaterveranstaltungen in der Region mit 62000 Euro. Auch er ist um eine höhere Anteilsfinanzierung gebeten worden. Eine Entscheidung dazu steht aber noch aus.