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54-jähriger vorbestrafter Salzwedeler im Amtsgericht verurteilt Attacke mit Pfefferspray und Baseballschläger

Von Malte Schmidt 03.12.2013, 02:20

Sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung, 300 Euro Strafe, die an eine gemeinnützige Organisation gespendet werden müssen. Dieses Urteil bekam gestern Morgen ein vorbestrafter 54-Jähriger vom Amtsgericht Salzwedel.

Salzwedel l Wegen des Vorwurfs der schweren Körperverletzung musste sich gestern ein 54-Jähriger vor dem Salzwedeler Amtsgericht verntworten. Der Tattag: Wie jeden Abend wollte der Angeklagte Rainer H. (alle Namen geändert) am 20. Mai 2013 mit seinem Hund einen Spaziergang um den Block machen, in dem der Salzwedeler wohnt. Nach ein paar Metern bemerkte er seinen Nachbarn Justus K., der mit seiner läufigen Hündin draußen einen Eingang weiter saß.

Die Hündin sei auf den Hund von Rainer H. zugelaufen. Er habe seinem Opfer mehrmals deutlich gemacht, dass er sie zurücknehmen solle, so Rainer H. Justus K. habe das nicht weiter gestört. Er habe den Angeklagten "aufs Übelste beschimpft" und sei ihm bedrohlich nah gekommen.

"Er sagte zu mir: ¿Ich hau dir eine Flasche Bier über den Kopf\'."

Angeklagter Rainer H.

"Justus K. sagte zu mir: ¿Ich hau dir eine Flasche Bier über den Kopf\'", erklärte Rainer H. im Gerichtssaal. Daraufhin sei er wutentbrannt zurück in seine Wohnung gerannt, in das Zimmer seines Sohnes gegangen, habe sich einen Baseballschläger aus dem Schrank sowie Pfefferspray geschnappt und sei wieder runter gegangen.

Dort wartete bereits der Geschädigte Justus K. auf ihn. Mit mehreren Schlägen gegen den Kopf und Oberkörper streckte Rainer H. den Geschädigten nieder. Doch das war noch nicht alles. Nachdem sein Opfer auf dem Boden lag, schnappte sich der 54-Jährige das Pfefferspray und sprühte es ihm in die Augen, sodass Justus K. vor Schmerzen schrie. Darauf wurde auch eine Zeugin aufmerksam, die gerade aus ihrer Wohnung kam und das Ende der Tat beobachten konnte.

"Ich habe gesehen, wie Justus K. auf dem Boden lag. Daraufhin bin ich sofort zu ihm hin und habe ihm geholfen, das Pfefferspray aus den Augen zu bekommen", erklärte die 23-Jährige. Außerdem war sie es, die den Krankenwagen und die Polizei alarmierte.

Ein ärztliches Attest lag dem Gericht nicht vor, da der Geschlagene keine Lust hatte, wie es in einem Schreiben hieß, sich dieses einzuholen. Auch zum besagten Gerichtstermin erschien der Geschädigte gestern nicht.

Der Amtsrichter verurteilte Rainer H. zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 300 Euro, die der Angeklagte einer gemeinnützigen Organisation spenden muss. Die Staatsanwältin machte dem Angeklagten klar, dass die Schläge auch tödlich hätten ausgehen können.