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Parken an Ernst-Thälmann-Straße nicht angenommen / Konzept ad acta gelegt Magistrale, auf die andere neidvoll blicken

Von Christina Bendigs 10.01.2014, 02:24

Parkplätze auf der Ernst-Thälmann-Straße wird es auch in Zukunft nicht geben. Darüber sind sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung einig. Ursprünglich war angedacht, die Straße teilweise zum Parken freizugeben.

Salzwedel l 5000Fahrzeuge täglich, und das in nur einer Fahrtrichtung: Die Ernst-Thälmann-Straße in Salzwedel bleibt laut Ordnungsamtsleiterin Christina Schramm vielbefahren. Seit der Fertigstellung der nördlichen Ortsumgehung habe sich das Verkehrsaufkommen wieder erhöht. Die Möglichkeit, zwischen den Kreuzungen Schillerstraße und Vor dem Lüchower Tor entlang der Straße zu parken, sei in den vergangenen drei Jahren nicht genutzt worden, berichtete sie. Deshalb schlug die Stadtverwaltung im Verkehrsausschuss vor, das 2010 erarbeitete Konzept zur Umgestaltung der Straße ad acta zu legen und nicht umzusetzen.

"Andere Städte wären froh über eine solche Magistrale."

Hans-Jürgen Ostermann (SPD)

Die Mitglieder des Ausschusses stimmten dem Vorschlag zu. Lothar Heiser (CDU) könne nur bestätigen, dass beide Spuren in beiden Fahrtrichtungen gebraucht würden. Nicht nur jene, die über die Bundesstraße 71 und den Fuchsberg in die Stadt fahren, nutzen die Ernst-Thälmann-Straße, auch aus Richtung Warthe-Kreisel würden seiner Ansicht nach inzwischen viele, die in Richtung Kreisverwaltung wollen, die Strecke über die Brückenstraße und die Ernst-Thälmann-Straße dem Weg durch die Innenstadt vorziehen.

Auch Hans-Jürgen Ostermann (SPD) sieht in einer Veränderung keinen Sinn: "Das Parken wird nicht angenommen, die Thälmannstraße nimmt viel Seitenverkehr weg." Er vermutet gar: "Andere Städte wären froh über eine solche Magistrale."

Wolfgang Kappler (Salzwedel Land) sieht den Vorteil der Straße darin, dass auch das Linksabbiegen über die zwei Spuren im Gegenverkehr möglich ist. "So kommen wir in die Wohngebiete", sagte er.

Als Grund dafür, dass das Parken auf der Straße nicht angenommen werde, wurden unter anderem die Hauseingänge genannt, die sich auf der Rückseite der Häuser befinden und nicht auf der zur Straßeseite zeigenden Häuserfront.

Kreuzung Brückenstraße: "Dort kracht es enorm."

Gerd Schönfeld (Fraktion Die Linke)

Anlass für den Gedanken, die Thälmannstraße umzugestalten, war die Fertigstellung der nördlichen Ortsumgehung von Salzwedel. Damals hatte sich das Verkehrsaufkommen zunächst reduziert. In einer einjährigen Testphase sollte daraufhin zunächst mit Schildern auf die veränderte Situation hingewiesen werden. Flächen, die in dieser Phase dauerhaft zum Parken genutzt würden, sollten anschließend durch entsprechende Markierungen als Parkplätze ausgewiesen werden.

Zuletzt sollten zwischen den Parkplätzen Grünflächen angelegt werden. 123Pkw-Stellplätze hätten auf diese Weise entstehen können. Angedacht war auch, vor dem Vita-Heim und der Lessing-Grundschule Busparkplätze zu schaffen. Damit hätten dann noch 104Pkw-Stellplätze zur Verfügung gestanden.

Insgesamt wäre die Thälmannstraße auf diese Weise um zwei Fahrspuren reduziert worden.

Was die Ausschuss-Mitglieder indes beschäftigt, sind vermehrt Unfälle vom Übergang der Brückenstraße zur Ernst-Thälmann-Straße. "Dort kracht es enorm", sagte Ausschuss-Vorsitzender Gerd Schönfeld, der von Beruf Polizeibeamter ist.