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Kita-Eigenbetriebsleiterin Doris Gensch: "Wir müssen alle Einrichtungen arbeitsfähig halten" Eltern in Pretzier sauer über Versetzung von Erzieherin

Von Torsten Adam 07.01.2011, 04:25

Pretzier/Salzwedel. Die Versetzung einer Erzieherin sorgt in der Pretzierer Kindertagesstätte Schwalbennest für Unruhe. "Am 22. Dezember wurde unserer langjährigen Erzieherin Frau Schneider mitgeteilt, dass sie ab dem 3. Januar in eine andere Kita in Salzwedel umgesetzt wird. An ihrer Stelle wird eine neue Erzieherin eingesetzt. Warum?", schrieb Sarina Paul im Namen der Eltern der betroffenen Micky-Maus-Gruppe.

Sicherlich seien personelle Entscheidungen von den Eltern zu akzeptieren, aber die Art und Weise gehe so nicht. "Da am 23. Dezember viele Kinder die Kita nicht mehr besuchten, hatte Frau Schneider nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich von allen Kindern und allen Eltern zu verabschieden", heißt es in dem Leserbrief weiter. Bezüglich des Vorfalls hätten mehrere Eltern telefonische Gespräche mit Doris Gensch, Leiterin des Salzwedeler Kita-Eigenbetriebes geführt. "Bei einer kurzen Zusammenkunft der Eltern wurde im Nachhinein festgestellt, dass Frau Gensch jedem etwas anderes erzählt hat, um weiterer Unruhe aus dem Weg zu gehen", schrieb Sarina Paul weiter und zog folgendes Fazit: "Inzwischen haben wir das Vertrauen zum Kita-Eigenbetrieb verloren. Deshalb würden wir jedem Elternteil empfehlen, in Zukunft eine private Einrichtung für sein Kind auszuwählen."

Die Volksstimme fragte bei Doris Gensch zu den Gründen der Versetzung nach. "Wir suchen wie andere Einrichtungen ständig nach jungen Erziehern, die unsere Kollegen ersetzen, die in Altersteilzeit gehen. Im Gegensatz zu früheren Jahren können sich junge Fachkräfte heutzutage ihren Arbeitgeber aussuchen. Wir haben mehrere Absagen bekommen, die letzte sehr kurzfristig. Wir mussten aber eine Stelle in einer Salz-wedeler Kita dringend besetzen, deshalb die Versetzung", erklärte die Eigenbetriebs-Leiterin. Dass die Mitteilung darüber an die Kollegin unmittelbar vor Weihnachten kam, sei sicher nicht optimal, aber nicht zu ändern gewesen. "Wir als Eigenbetrieb müssen nicht nur die Kita Pretzier, sondern auch alle anderen 13 Einrichtungen arbeitsfähig halten. Deshalb kann leider nicht jeder Wunsch in Erfüllung gehen", warb Doris Gensch um Verständnis.

Kein Verständnis habe sie hingegen für persönliche Angriffe. Die Eltern hätten laut Kinderförderungsgesetz Anspruch auf eine Fachbetreuung ihrer Kinder, nicht aber auf bestimmtes Personal. Aus dem Pretzierer Hortbereich sei nun ein Kollege zur Micky-Maus-Gruppe versetzt worden, der den Kindern bekannt ist, um die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu gestalten. Zudem bleibe die zweite Erzieherin der Gruppe erhalten.